Dienstag, 26.November 2024 | 09:58

Bauverband klagt über Mangel an Aufträgen

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Höhere Erlöse in Folge drastisch gestiegener Baupreise täuschen nach Angaben des Bauverbandes Mecklenburg-Vorpommern über die zunehmend kritische Situation in der Baubranche hinweg. Zwar hätten die Umsätze der Baufirmen im Land in den ersten acht Monaten über dem Niveau des Vorjahreszeitraumes gelegen. Bei Berücksichtigung der Preiserhöhungen sei allerdings ein leichtes Minus zu verzeichnen. Ein ähnliches Bild zeige sich für den Zeitraum von Januar bis August auch bei den Auftragseingängen.

„Die Bauwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern ist in der Krise“, konstatierte Verbands-Hauptgeschäftsführer Jörn-Christoph Jansen mit Blick auf die aktuellen Daten der Statistikämter von Bund und Land. Hohe Zinsen für Baukredite und die auf hohem Niveau verharrenden Baupreise bremsten die Konjunktur spürbar. „Unsere Mitgliedsunternehmen lassen sich schon im Frühherbst zur Kurzarbeit beraten“, berichtete Jansen.

Ein Minus von 19,3 Prozent bei Baugenehmigungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sei ein deutliches Zeichen, dass nicht nur der Wohnungsbau betroffen sei. Doch bleibe der Bau neuer Wohnungen das Sorgenkind. Ein nominales Umsatzminus im August von 9 Prozent belege den seit längerem anhaltenden Negativtrend. Von Januar bis August 2020 etwa hatten sich laut Bauverband die Umsätze im Wohnungsbau auf 325 Millionen Euro summiert. In diesem Jahr waren es trotz höherer Preise 299 Millionen. Der Gesamtumsatz lag dank Zuwächsen im Wirtschaftsbau und Öffentlichen Bau mit 1,3 Milliarden Euro über den Vergleichswerten der Vorjahre.

Jansen forderte staatliche Konjunkturhilfen. „Die Landespolitik muss die Chance eines Wohnungsbaugipfels ergreifen und baupolitische Impulse setzen“, sagte er. Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) hatte zuvor ebenfalls eine Ausweitung der öffentlichen Förderung im Wohnungsbau gefordert.

Nach Angaben des Bauministeriums hat die Landesregierung erst im September die Fördermittel für den Wohnungsneubau erhöht. Somit stünden in diesem Jahr 95 Millionen Euro zur Verfügung, um Wohnraum für Familien mit kleinen und mittleren Einkommen zu schaffen. Bislang lägen Anträge über etwa 65 Millionen Euro vor. „Das bedeutet, dass wir einen ganz guten Antragsstand für den Neubau haben, der zeigt, dass unsere Förderkonditionen unter den aktuellen Bedingungen attraktiv sind“, sagte Landesbauminister Christian Pegel (SPD). Für 2024 würden für Neubau, Modernisierung und Junges Wohnen Mittel des Bundes und des Landes in ähnlicher Höhe bereitgestellt.

„Auch im Bereich der Städtebauförderung bleibt das Niveau durch öffentliche Aufträge hoch. Land, Kommunen und Bund bleiben dort gemeinsam am Ball“, versicherte Pegel. Laut Statistik gingen bis August Aufträge der Öffentlichen Hand im Umfang von 458 Millionen Euro bei den Baufirmen ein, ein Plus von 9 Prozent. Am Freitag kündigten Land und Kommunen an, in den kommenden vier Jahren mindestens 400 Millionen Euro für den Neubau und die Sanierung von Schulen in Mecklenburg-Vorpommern zur Verfügung stellen zu wollen.

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