Als Vertreter der Landwirte in Mecklenburg-Vorpommern hat der Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern am Montag am Landes-Energiegipfel in Rostock teilgenommen und Vorschläge der Branche eingebracht.
„Politik, Wirtschaft und Verbraucher müssen an einem Strang ziehen, um die in den nächsten Wochen anstehenden Herausforderungen stemmen zu können“, sagt Vizepräsident Dr. Manfred Leberecht, der den Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern am Montag beim Landes-Energiegipfel in Schwerin vertreten hat.
Hier hatte sich der Verband für eine Aufhebung der Deckelung bei der Biogaserzeugung stark gemacht. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es rund 500 Biogasanlagen, von denen ein Teil durch eine solche Regelung mehr Energie produzieren könnte. „Damit wäre es kurzfristig möglich, mehr Leistung im aktuellen Biogasanlagenbestand zu mobilisieren“, machte Vizepräsident Leberecht deutlich. In diesem Zusammenhang dürfe es jedoch keine neuen Beschränkungen für die Rohstoffproduktion, beispielsweise im Maisanbau geben.
Weiterhin votierten die Vertreter des Bauernverbandes Mecklenburg-Vorpommern auf dem Energiegipfel gegen die Erhebung der Gasumlage auf Biogaslieferungen – also auf erneuerbare Energien.
Auch beim Thema Einsparmöglichkeiten unterbreitete der Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern auf dem Energiegipfel einen konkreten Vorschlag. Er betrifft die Jungtieraufzucht in der Geflügelhaltung, die einen hohen Energiebedarf erfordert. Vor allem Jungtiere (Küken) brauchen sehr viel Wärme, benötigen jedoch noch relativ wenig Platz. Betriebe, die über mehrere Stallanlagen verfügen, könnten die Küken in den ersten Wochen zusammen nur in einem Stall unterbringen. Später, wenn sie gewachsen sind, werden sie dann entsprechend auf die anderen Ställe verteilt. So bräuchten die anderen Ställe zeitweise nicht beheizt werden. Für eine solche temporär begrenzte und allen Tierwohlregeln entsprechende Verfahrensweise muss jedoch eine Ausnahmeregelung bezüglich genehmigter Tierzahlplätze pro Stall erteilt werden. Eine weitere Möglichkeit für Einzelställe könnte darin bestehen, die Ställe mit Folien etc. abzuteilen, um damit den beheizten Raum für die erste Zeit zu verkleinern und damit Energie zu sparen.
Mit Blick auf den geplanten Photovoltaik-Ausbau äußerten sich die Verbandsvertreter auf dem Energiegipfel kritisch zur geplanten Ausweitung der Streifen an Autobahnen und Bahnschienen auf 500 Meter. „Das führt zu agrarstrukturell nachteiligen Flächenzerschneidungen und fördert den Verlust hochproduktiver Agrarflächen“, so Vizepräsident Manfred Leberecht. Stattdessen sollten PV-Anlagen vorrangig auf Dach- und Konversionsflächen sowie an ertragsschwachen Standorten errichtet werden. Die Möglichkeit, Agri-PV auch auf Grünland zu errichten, bewertet der Verband positiv.