Angesichts des Ukraine-Kriegs warnen die deutschen Bauern vor drastischen Erhöhungen der Brotpreise. „Der Preis von Brot könnte sich verdoppeln. Auf bis zu zehn Euro“, sagte der Vizepräsident des Bauernverbands Schleswig-Holstein, Klaus-Peter Lucht, der „Bild“-Zeitung. Grund dafür ist der zuletzt deutlich gestiegene Weizenpreis. Die Ukraine ist ein wichtiges Anbauland.
Lucht sagte weiter, er rechne insgesamt mit einem Anstieg der Lebensmittelpreise um durchschnittlich 20 bis 40 Prozent. Einige Produkte könnten sogar dauerhaft nicht mehr verfügbar sein, sagte der Verbandsvertreter und nannte als Beispiele Sonnenblumen- und Rapsöl sowie Aprikosenmarmelade. „Durch den Ukraine-Krieg wird es diese bald nicht mehr im Supermarkt geben“, warnte Lucht. Diese Lebensmittel stammen vorwiegend aus der Ukraine.
Nach den Worten des neuen ukrainischen Landwirtschaftsministers werden die Nahrungsmittelpreise weltweit steigen, sollte sich die Situation in der Ukraine nicht ändern. Die ukrainischen Gerteidevorräte für den Export beliefen sich auf 7,5 Milliarden Dollar, sagt Mykola Solskyi. Eine Menge nannte er nicht.
Am Donnerstag war zum Beispiel bekannt geworden, dass Honig teurer werden könnte. Importeure befürchten Verknappungen. Handelsrouten seien blockiert und die Ukraine sei der wichtigste Lieferant für Honig, sagte Christina Hüsing, Fachreferentin beim Honig-Verband. Nach Verbandsangaben ist es ungewiss, wann und ob überhaupt wieder Lieferungen aus der Ukraine erfolgen könnten. „Wenn es Verknappungen geben sollte, kann es Preissteigerungen geben.“
Auch Senf könnte wegen Engpässen beim Saatgut deutlich teurer werden – knapp wird die gelbe Würzpaste aus Sicht von Herstellern aber wohl nicht. Einer der wichtigsten Lieferanten für Senfsaat ist nach Angaben des Lebensmittelverbandes Kulinaria die Ukraine.