Im Bankrottprozess gegen den ehemaligen Bundesverkehrsminister und späteren „Dschungelcamp“-Teilnehmer Günther Krause könnte am Mittwoch ein Urteil gefällt werden. Der Vorsitzende Richter hatte vor rund zweieinhalb Wochen am Landgericht Rostock eine Verkürzung des Prozesses angekündigt. Demnach könnten am Mittwoch die Plädoyers gehalten und gegebenenfalls schon das Urteil verkündet werden.
Die Staatsanwaltschaft wirft Krause vor, während seines Insolvenzverfahrens Vermögen verschleiert zu haben. Dabei geht es unter anderem um Einnahmen aus seinem Mitwirkung bei der RTL-Show „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus“ in sechsstelliger Höhe.
Der 70-Jährige hatte zu Prozessbeginn ein Geständnis abgelegt. Dieses war Bedingung für einen Verständigungsvorschlag des Gerichts. Dieser sieht eine mögliche Freiheitsstrafe von einem Jahr und neun Monaten bis zu zwei Jahren bei einer Bewährung von vier Jahren und gegebenenfalls gemeinnützige Arbeit vor.
Krause hatte als Chef-Unterhändler der DDR 1990 den Einheitsvertrag mitunterschrieben. Von 1991 bis 1993 war er Bundesminister für Verkehr, trat nach mehreren Affären zurück und verschuldete sich als Unternehmer.