Sonntag, 24.November 2024 | 23:31

Bahnsteige in MV müssen verlängert werden

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Mecklenburg-Vorpommern stellt sich auf eine wachsende Nutzung des Schienennahverkehrs ein und will auch die Bahnhöfe im Land dafür fit machen. „Nachdem im vergangenen Jahr noch Züge durch Neubrandenburg gerauscht sind, weil die Bahnsteige zu kurz zum Halten waren, hat die Landesregierung offenbar die richtigen Schlüsse gezogen und eine Bedarfsanalyse vorgenommen. Das Ergebnis ist eindeutig: Im gesamten Bundesland müssen Bahnsteige verlängert werden“, erklärte die Grünen-Landtagsabgeordnete Jutta Wegner am Mittwoch in Schwerin.

In der Antwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Fraktion hat das Verkehrsministerium den ermittelten Bedarf an Baumaßnahmen aufgelistet. Demnach müssen an vielen der landesweit etwa 280 Bahnhöfe die Bahnsteige erweitert werden, damit dort auch längere Züge für mehr Passagiere halten können. Die Defizite waren im vorigen Sommer offenkundig geworden, als viele Tagesausflügler etwa aus Berlin das Deutschland-Tickt nutzten, um häufiger mit der Bahn an die Ostseeküste zu reisen. Die daraufhin eingesetzten Züge mit Zusatzwagen konnten aber nicht an allen Bahnhöfen halten, weil sie über das Ende der Bahnsteige hinausgeragt hätten und so die Sicherheit aussteigender Fahrgäste nicht hätte gewährleistet werden können.

Das Verkehrsministerium hatte deshalb eine Bedarfsanalyse in Auftrag gegeben und feststellen lassen, wo Bahnsteige verlängert werden müssen. Dem nun vorgelegten Konzept zufolge sollen unter anderem in Neubrandenburg die Bahnsteige von 140 auf 170 beziehungsweise 215 Meter verlängert werden. Auf 215 Meter sollen auch die Bahnsteige etwa in Bad Kleinen, Boizenburg und Holthusen im Westen Mecklenburgs erweitert werden. Entlang der für den Rügentourismus wichtigen Linie RE9 von Rostock nach Sassnitz und Binz sollen unter anderem in Samtens, Lietzow, Rambin und Sassnitz die Bahnsteige von 100 auf 140 Meter verlängert werden. Mit Bahnsteiglängen von mehr als 300 Metern sind unter anderem Ludwigslust, Neustrelitz und Binz sowie der Hauptbahnhof in Schwerin bereits für alle Züge gewappnet. Doch sind nach Ansicht der Planer selbst in Rostock noch nicht alle Bahnsteige ausreichend lang.

Nach Ansicht Wegners zeigt das Bahnsteiglängenkonzept, „wie abgehängt das Bahnland MV tatsächlich ist“. Weil viele Bahnsteige zu kurz seien, sei auch kein der Nachfrage entsprechender Bahnverkehr möglich. Wichtig sei daher, zügig in die Umsetzung zu kommen und die Bahnsteige auch auszubauen. Die angestrebte Verkehrswende dürfe nicht an zu kurzen Bahnsteigen scheitern. „Das wäre ein fatales Signal“, betonte die Oppositionspolitikerin.

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