Die Deutsche Bahn hat die mutmaßliche Streichung von Fernverkehrsverbindungen in Ostdeutschland zurückgewiesen. Entgegen den Angaben eines Medienberichts ist einer kürzlich veröffentlichten Mitteilung der Bahn zufolge keine Reduzierung der ICE-Strecke nach Stralsund in der Nebensaison geplant. „Es gibt aktuell keine konkreten Pläne zur Streichung der genannten Fernverkehrsverbindungen“, sagte Bahn-Vorstand Michael Peterson. Auch das Bundesverkehrsministerium bestätigte am Dienstag auf Anfrage eines AfD-Abgeordneten die Aussage der Bahn. In dem Fahrplan für 2025 liege keine der unterstellten Angebotskürzungen der Berichterstattung vor, hieß es.
Der „Spiegel“ hatte zuvor über eine Liste an Fernverkehrsverbindungen berichtet, die ausgedünnt oder gestrichen werden könnten. Das Magazin bezog sich dabei auf ein Schreiben der Bahn an die Bundesnetzagentur von Anfang Februar.
Hintergrund der Kürzungsdebatte sind die Trassenpreise, die von der DB-Infrastrukturgesellschaft DB Infrago erhoben werden. Alle Unternehmen, die die Infrastruktur der Bahn nutzen, müssen sie zahlen, auch die Verkehrsunternehmen der Bahn selbst. Die Bundesnetzagentur genehmigte kürzlich eine deutliche Erhöhung der Trassenpreise für 2025. Grund für die hohe Steigerung sind laut der Infrago höhere Personal- und Materialkosten der vergangenen Jahre. Für 2025 erhöhen sich die Trassenpreise für den Fernverkehr nach aktuellem Stand um 17,7 Prozent. Es gibt aber Klagen dagegen, zudem hat der Bund Hilfe über eine Trassenpreisförderung in Aussicht gestellt.
„Die derzeit im Raum stehende drastische Erhöhung der Trassenentgelte stellt die DB Fernverkehr AG wie viele andere eigenwirtschaftlich ausgerichtete Verkehrsunternehmen im Fern- und Güterverkehr vor erhebliche Herausforderungen“, erklärte Peterson. Je nach Höhe der zusätzlichen Belastungen sehe sich die Bahn gezwungen, den Umfang des Fahrplanangebotes bundesweit zu überprüfen.