Montag, 25.November 2024 | 23:28

Backhaus will im Kabinett Bilanz der Sturmflutschäden ziehen

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Bei einer auswärtigen Kabinettssitzung heute in Parchim will Umweltminister Till Backhaus (SPD) eine Schadensbilanz der Sturmflut vom vergangenen Wochenende ziehen. Auch über notwendige Sofortmaßnahmen soll im Kreis der Minister gesprochen werden.

Am Wochenende hatte Backhaus eingeschätzt, dass Mecklenburg-Vorpommern vergleichsweise glimpflich davongekommen sei. Es seien infolge der Sturmflut keine Menschenleben zu beklagen gewesen und es habe keine Verletzten gegeben. Dennoch sei mit Schäden in Millionenhöhe zu rechnen. So wurde der Promenadenweg in Sassnitz auf Rügen zu großen Teilen zerstört. In Stahlbrode wurde der Fähranleger so stark beschädigt, dass die Weiße Flotte als Betreiber der Rügen-Fähre zwischen Stahlbrode und Glewitz die Saison vorzeitig für beendet erklärte.

Ein weiteres Thema der Kabinettssitzung ist der Wald im waldarmen Land MV. Im Rahmen der Landesinitiative „Unser Wald in Mecklenburg-Vorpommern“ will Backhaus in den Jahren 2020 bis 2030 insgesamt 8600 Hektar und damit zehn Prozent der landeseigenen Agrarflächen aus der landwirtschaftlichen Nutzung nehmen und für Erstaufforstungen sowie für Moor- und Naturschutzmaßnahmen zur Verfügung stellen. Davon sollen gut 400 Hektar pro Jahr für die Waldmehrung bereitgestellt werden. Bei der Kabinettssitzung soll eine Zwischenbilanz gezogen werden.

Laut Statistischem Bundesamt waren Ende vorigen Jahres 21,3 Prozent der Bodenfläche in MV bewaldet. Das ist der zweitniedrigste Wert unter den Flächenländern nach Schleswig-Holstein. Bundesweit beträgt der Waldanteil 29,9 Prozent.

Schließlich soll es in Parchim um den Ausbau der Geothermie gehen, wofür die Voraussetzungen im Nordosten als sehr gut gelten. Am Nachmittag will der Bundesverband Geothermie das Land MV im nahen Neustadt-Glewe als „Champion Tiefe Geothermie“ auszeichnen. Diesen Preis erhält dem Verband zufolge das Bundesland mit dem größten Zubau an installierter Leistung in Tiefer Geothermie sowie mit der größten installierten Leistung pro Einwohner.

In diesem Jahr habe sich die installierte Leistung in Mecklenburg-Vorpommern im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt, hieß es. Grund ist die Inbetriebnahme eines Geothermie-Heizwerkes in Schwerin im April. In Neustadt-Glewe wird bereits seit 1994 heißes Wasser aus der Tiefe für die Wärmeversorgung genutzt.

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