Vier Wochen nach dem Ausbruch der Vogelgrippe in Beständen von Hobbyzüchtern in Mecklenburg-Vorpommern zeichnet sich ein Ende der Infektionswelle ab.
„Das Geschehen ebbt merklich ab“, sagte Agrarminister Till Backhaus (SPD) am Montag in Schwerin. Doch warnte er zugleich vor Sorglosigkeit. Das Virus grassiere weiter unter Wildvögeln, die derzeit noch massenhaft im Land Station auf ihrem Weg nach Süden machten. Deshalb sei Vorsicht geboten, um ein Überspringen auf das Nutzgeflügel zu verhindern. Die Wildtierbestände würden weiterhin beobachtet, einzelne Tiere veterinärmedizinisch untersucht.
Laut Backhaus gilt als gesichert, dass die jüngste Ansteckungswelle ihren Ursprung in der Landesschau der Rassegeflügelzüchter Ende November in Demmin (Mecklenburgische Seenplatte) hatte. Dort hätten sich Tiere mit dem hochansteckenden H5N1-Virus infiziert. Seither seien in 56 Haltungen Infektionsfälle registriert worden. Insgesamt hätten 3800 Enten, Hühner und Tauben getötet werden müssen. Dabei seien für manchen Züchter die über Jahrzehnte aufgebauten Zuchterfolge praktisch mit einem Schlag zunichte gemacht worden. Gewerbliche Mastbetriebe seien glücklicherweise aber im Nordosten verschont geblieben. „Wir hoffen, dass das so bleibt und alles gut geht“, sagte Backhaus.
Die Landesgeflügelschau hatte erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie wieder stattgefunden. Mehr als 200 Halter, darunter auch Züchter aus Nordbrandenburg, hatten rund 2200 Zuchttiere präsentiert. Backhaus äußerte sich skeptisch, ob es solche Schauen auch künftig im Herbst geben sollte, wenn der Vogelzug seinen Höhepunkt erlebe. Er kündigte Gespräche mit dem Verband der Rassegeflügelzüchter an.