Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) hat sich für Äußerungen entschuldigt, die als Beleidigung von Grünen-Bundeschefin Ricarda Lang gewertet worden sind.
„In meiner frei gehaltenen Rede habe ich Formulierungen genutzt, die möglicherweise missverstanden werden konnten“, teilte der Minister mit. Er wolle klarstellen, dass es nicht seine Absicht gewesen sei, Personen, Parteien oder Institutionen zu diskreditieren oder gar zu beleidigen. „Wenn sich dennoch Personen wegen meiner Äußerungen verletzt fühlen, bitte ich dafür um Entschuldigung und werde Äußerungen dieser Art nicht wiederholen.“
Einem Bericht der „Schweriner Volkszeitung“ zufolge soll Backhaus sich in seiner Rede am Donnerstag auf dem Norddeutschen Ernährungsgipfel despektierlich über Lang geäußert haben. Demnach soll er im Zusammenhang mit der Politikerin gesagt haben, früher seien Dick und Doof zwei Personen gewesen. Ein Sprecher des Ministers dementierte das Zitat auf Nachfrage nicht. Er teilte aber mit, die Äußerung sei als Zitat gekennzeichnet worden, und der Minister habe in seiner Rede betont, dass sie nicht seine Position und auch nicht despektierlich gemeint sei.
Angaben seines Ministeriums von Samstagabend zufolge hat sich Backhaus in einer Mitteilung persönlich bei Lang für seine Äußerungen entschuldigt. In dem Schreiben drücke der Minister „seine Hoffnung aus, dass Frau Lang seine Entschuldigung annehmen möge und vielleicht sogar zu einem persönlichen Gespräch bereit sei“.
Zuvor hatte unter anderem der Landesvorsitzende der Grünen in Mecklenburg-Vorpommerns, Ole Krüger, eine schriftliche Entschuldigung von Backhaus bei Lang gefordert. Krüger nannte die Äußerungen des Ministers „absolut inakzeptabel“. Persönliche Angriffe und Beleidigungen seien eines Mannes seiner Funktion unwürdig.
Der Grünen-Co-Vorsitzende im Bund, Omid Nouripour, twitterte, dass die Grünen von Backhaus schon lange nichts mehr erwarteten, „aber von Frau Manuela Schwesig eine Entschuldigung bei meiner Kollegin Ricarda Lang“, sagte er mit Blick auf Ministerpräsidentin Schwesig (SPD).