Dem Widerstand in der DDR widmet sich eine neue Ausstellung in der ehemaligen Untersuchungshaftanstalt der Staatssicherheit in Rostock.
Zum 70. Jahrestag des DDR-Volksaufstandes am 17. Juni 1953 eröffnete die Schweriner Kulturministerin Bettina Martin (SPD) am Samstag die Schau mit dem Titel „60 aus 40. Protest, Opposition und Verweigerung im ehemaligen Bezirk Rostock“.
Nach Angaben des Ministeriums haben Zeitzeugen 60 persönliche Gegenstände als Leihgaben eingereicht, die Widerstand aus 40 Jahren DDR dokumentieren. „Die 60 Erinnerungsstücke tragen dazu bei, dass wir uns in diesem Haus, das vor allem für Repression steht, mit dem mutigen widerständigen Handeln im Norden der DDR auf ganz persönliche Art auseinandersetzen können“, würdigte Martin. Sie dankte den Menschen für ihre Beiträge. „Wir wissen, dass das für jede und jeden Einzelnen nicht immer einfach war, da oftmals auch tragische Geschichten dahinterstecken.“ Der Eintritt ist frei.
Am 17. Juni 1953 hatten in der gesamten DDR etwa eine Million Menschen gegen höhere Arbeitsnormen, aber auch gegen die Sozialistische Einheitspartei SED und die deutsche Teilung, für freie Wahlen und mehr Wohlstand demonstriert. Die sowjetische Besatzungsmacht, die DDR-Volkspolizei und die Staatssicherheit stoppten die Proteste. Mindestens 55 Menschen wurden getötet, mehr als 10 000 wurden verhaftet.