In Mecklenburg-Vorpommern werden von kommender Woche an ausländische Lehrer ohne die gehobenen Deutschkenntnisse des üblicherweise verlangten Niveaus C1 eingestellt.
Sie sollen als Vertretungskräfte unterstützend in den Klassen arbeiten, wie Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) am Donnerstag in Schwerin ankündigte. In erster Linie sollen so kurzfristig Lehrer zur Begleitung der aktuell rund 2000 ukrainischen Flüchtlingskinder an den Schulen Mecklenburg-Vorpommerns gewonnen werden.
Bewerber müssen nach Worten der Ministerin nur „grundständige Deutschkenntnisse“ haben, die es ihnen ermöglichen, mit den Kollegen und den Schülern zu kommunizieren. Außerdem sollen sie die Mutersprache der von ihnen betreuten Kinder beherrschen. Unerlässlich sei zudem eine vollständige Masernimpfung. Die Vertretungskräfte sollen den Angaben zufolge zur Unterstützung im Unterricht eingesetzt werden. Wer über den C1-Sprachnachweis verfügt, kann sich auch auf reguläre Lehrerstellen bewerben.
Das Angebot als Vertretungskraft richte sich bewusst an alle ausländischen Lehrkräfte, nicht nur an jene ukrainischer Herkunft, betonte die Ministerin. Bei der Prüfung oder Herbeischaffung von Nachweisen der Studienabschlüsse sicherte sie unbürokratische Hilfe zu.
Oldenburg betonte, dass ukrainische Schulkinder in Mecklenburg-Vorpommern nach deutschem Lehrplan unterrichtet und schnell in die einheimischen Klassen integriert werden sollen. Eine Ausnahme seien Jugendliche in ihrem Abschlussjahr. Sie sollen sich über ukrainischen Online-Unterricht auf ihre ukrainischen Abschlussprüfungen vorbereiten, sagte sie. Den anderen Schülern aus der Ukraine würden Geräte zur Verfügung gestellt, mit denen sie außerhalb des Unterrichts zusätzlich Online-Unterricht der Ukraine wahrnehmen könnten, wenn sie das wollten.