Bei der Neptun-Werft in Rostock ist nach der Ablieferung zweier Flusskreuzfahrtschiffe das Auftragsbuch für neue Schiffe leer.
Deshalb werde zwischen Werftleitung, Betriebsrat und IG Metall über eine Verkleinerung der Belegschaft verhandelt. Das teilte die Firmenmutter, die Meyer-Werft in Papenburg an der Ems in Niedersachsen, am Donnerstag mit. „Uns fehlt damit in den kommenden Jahren viel Arbeit. Wir müssen uns deshalb an die neue Situation anpassen und die Werft schnellstmöglich darauf einstellen“, sagte Betriebsleiter Lars-Gunar Klasen der Mitteilung zufolge.
Die Neptun-Werft beschäftigt nach eigenen Angaben 700 Menschen. Die Werft werde weiter Maschinenraummodule für neue Seekreuzfahrtschiffe zuliefern, die bei Meyer in Papenburg und bei Meyer Turku in Finnland gebaut werden, hieß es. Wegen des Stillstands im Tourismus seien neue Flusskreuzfahrtschiffe derzeit nicht gefragt. Neptun arbeite aber weiter an Konzepten für emissionsarme Flussschiffe. „So kann die Werft bei möglichen neuen Aufträgen möglichst schnell ein neues Schiff liefern“, sagte Geschäftsführer Thomas Weigend.
Die beiden vorerst letzten Flusskreuzfahrtschiffe wurden im Auftrag der Schweizer Reederei Viking River Cruises aus Basel gebaut. Es war der Abschluss einer Serie von 65 Schwesterschiffen seit 2010.