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Auftakt zur Berlinale: Luisa Neubauer polemisiert mit Kleid gegen Merz

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Die Berlinale wird ein Jahr nach dem Eklat um Antisemitismus-Vorwürfe zur Eröffnung wieder von politischen Themen bestimmt.

Als eine Art Wiedergutmachung erinnert die neue Intendantin Tricia Tuttle auf dem roten Teppich an die israelische Geisel David Cunio. Auch weitere Promis erklärten ihre Solidarität mit dem israelischen Schauspieler, darunter Andrea Sawatzki und Ulrich Matthes. Die Moderatorin der Eröffnungsgala, Désirée Nosbusch, erinnerte bei der Eröffnung an den Anschlag in München, bei dem viele Menschen zum Teil schwer verletzt wurden. „Obwohl wir jetzt hier so feierlich zusammen sind und die Eröffnung der Berlinale feiern, denken wir natürlich auch heute Abend mit einem sehr schweren Herzen an die Menschen in München.“

Klimaaktivistin Luisa Neubauer teilte mit einem provokanten Kleid gegen Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz aus. Auf ihrem Kleid war vorn zu lesen: „Donald & Alice & Elon & Friedrich?“ Auf der Rückseite stand: „Democracy dies in daylight!“ („Die Demokratie stirbt bei Tageslicht!“).

Damit stellte Neubauer einen Bezug zwischen dem CDU-Vorsitzenden und US-Präsident Donald Trump, AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel und Tech-Milliardär Elon Musk her. Die 28-Jährige will damit laut eigenen Angaben auf die derzeitige weltpolitische Lage aufmerksam machen. „Ich mache mir wie sehr viele andere Menschen gerade in Deutschland große Sorgen um unsere Gesellschaft und unsere Demokratie und um das gesellschaftliche und ökologische Klima. Und ich frage mich, wer all das verteidigt, wenn’s drauf ankommt“, sagte Neubauer.

Eklat um gemeinsame Abstimmung mit AfD

„Mit vielen anderen zusammen wehre ich mich gegen die forcierte Normalisierung rechtsradikaler Ideen und protestiere gegen die Angriffe auf unsere Demokratie und Lebensgrundlagen – auf der Straße und auf dem Roten Teppich“, teilte Neubauer mit. Hintergrund ist der Eklat über eine gemeinsame Abstimmung von Union und AfD im Bundestag. Merz hatte für Empörung gesorgt, weil er Ende Januar im Bundestag in Kauf genommen hatte, dass sein Fünf-Punkte-Plan zur Migrationspolitik nur dank AfD-Stimmen eine Mehrheit bekam.

Auch andere Prominente nutzten den roten Teppich am Abend zum Protest. Die Schauspielerinnen Meret Becker und Anna Thalbach hielten einen Schal mit der Aufschrift „SOS Humanity“ für zivile Seenotrettung hoch.

Oscar-Preisträgerin Tilda Swinton teilte bei der Eröffnung eine Spitze gegen Trump aus, ohne dabei seinen Namen zu nennen. Im Kino könne man sich in „ein unbegrenztes Reich“ begeben, sagte sie. „Unempfänglich gegenüber Bestrebungen der Besetzung, Kolonisierung, Übernahme, Besitz oder der Entwicklung von Riviera-Grundstücks-Landbesitz.“

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