Eine Bundesgartenschau wird es im Jahr 2025 in Rostock in ihrer ursprünglich geplanten Form nicht geben. Dies ist das Ergebnis einer Sitzung des Buga-Aufsichtsrats am Dienstagabend in Rostock, wie die Buga Rostock 2025 GmbH mitteilte. Dort war eine neue Untersuchung vorgestellt worden. Diese war nach einer früheren Forderung von Agrarminister Till Backhaus (SPD) erstellt worden, nach der die Buga trotz aller Schwierigkeiten 2025 stattfinden müsse.
Die neuerliche Untersuchung habe die Anfang April vorgelegte Risikoanalyse bestätigt. Danach ist es nicht möglich, das sogenannte Rostocker Oval entlang der Warnow bis 2025 als alleinige, eintrittspflichtige Veranstaltungsfläche herzurichten, hieß es.
Über eine Alternative zur bisherigen Planung wurden keine Angaben gemacht. Es bedürfe nun einer gemeinsamen Willenserklärung, die eine künftige Umsetzung der Buga für alle Parteien noch ermöglichen kann. „Mit den Fördermittelgebern und in den entscheidenden Gremien muss das Thema Bundesgartenschau nun weiter beraten und entschieden werden“, sagte Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos).
Er hatte zuvor mehrfach erklärt, dass er die Buga 2025 nicht für realisierbar halte. Dafür seien unter anderem die coronabedingten Verzögerungen sowie die massiven Preissteigerungen etwa durch den Ukraine-Krieg verantwortlich. Vier alternative Szenarien waren zuvor vorgestellt worden, die eine Verschiebung in die Jahre 2026 oder 2028 und eine Verlagerung der Gartenschau in den IGA-Park beinhaltet haben. Diese waren jedoch von der Landesregierung verworfen worden.
Für die Landesregierung sowie für viele Beteiligte ist die Warnowbrücke das Herzstück der Gartenschau, ohne die es keine Buga geben könne. Das neue Gutachten schätzte das Risiko als sehr hoch ein, dass das Planfeststellungsverfahren nicht im dritten Quartal 2022 abgeschlossen werden kann und somit der Fertigstellungstermin Anfang 2025 nicht gehalten werden kann, teilte die Buga GmbH mit.
Der Geschäftsführer der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft, Jochen Sandner, sagte, dass er einer sehr reduzierten Buga nicht zustimmen könne. Dies würde der Marke Buga und den damit verbundenen Qualitätsansprüchen nicht gerecht werden. „Wir stehen nach wie vor an Rostocks Seite und sind für Gespräche zu möglichen Durchführungsvarianten weiterhin jederzeit bereit“, so Sandner.
Unmittelbar vor der Aufsichtsratssitzung hatte die Landesregierung auf die Dringlichkeit von Entscheidungen seitens der Hansestadt hingewiesen. Das Land erwarte spätestens am 10. Juni belastbare Auskünfte der Stadt, wie die Baufortschritte für die Bundesgartenschau gestaltet werden sollen, sagte Backhaus.
Mit Blick auf die geplante Buga-Eröffnung am 26. April 2025 hatte er deutlich gemacht, dass noch für keines der geplanten Großprojekte eine Genehmigung vorliege. Dies gelte speziell für die Warnow-Brücke.
Gleichzeitig betonte Backhaus, dass das Land zur Förderzusage von rund 60 Millionen Euro für die Buga stehe. Allen müsse klar sein, dass die in der Hansestadt geplanten Projekte in einem Umfang von insgesamt rund 600 Millionen Euro in einem Zusammenhang gesehen werden müssen. Dies gelte auch für den Neubau des Archäologischen Landesmuseums im Stadthafen direkt neben der geplanten Warnow-Brücke.