Bahnreisende in den östlichen Bundesländern müssen wegen des Streiks der Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) auch am Sonntag mit Verspätungen und Ausfällen rechnen. Der Ersatzfahrplan laufe aber stabil, sagte ein Bahnsprecher am frühen Morgen.
Nach Angaben der Bahn soll das Angebot im bundesweiten Fernverkehr auf etwa 30 Prozent des normalen Fahrplans ausgebaut werden. Auch ist geplant, die Intercity-Linie von Warnemünde über Berlin nach Dresden mit einzelnen Zügen aufzunehmen. So sollen laut Bahn noch mehr Urlauber abreisen können. Im Nahverkehr wird auch über das Wochenende mit 40 Prozent des normalen Fahrplans geplant.
Die GDL kämpft um mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen für ihre Mitglieder. Mit dem auf mehr als fünf Tage angesetzten Streik in der laufenden Tarifrunde bei der Bahn will die Lokführergewerkschaft ihren Forderungen nach insgesamt 3,2 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von 28 Monaten sowie einer Corona-Prämie von 600 Euro mehr Nachdruck verleihen. Die Deutsche Bahn hatte ursprünglich eine deutlich längere Laufzeit von rund 40 Monaten angestrebt. Mit dem neuen Angebot hat sie nun 36 Monate in Aussicht gestellt sowie eine Corona-Prämie von bis zu 600 Euro.
Die Streiks liefen bereits am Mittwochnachmittag im Güterverkehr an. Nicht bestreikt werden Konkurrenten der Deutschen Bahn. Allerdings sind auch bei ihnen Einschränkungen in Folge der Streiks möglich. Die Bahn hatte versucht, den Streik per Eilantrag gerichtlich stoppen. Ihr Anliegen scheiterte jedoch auch im zweiten Anlauf am Freitag. Die Streiks sollen noch bis zum 7. September dauern.