Die Astronomische Uhr in der Marienkirche in Rostock feiert am Mittwoch den 550. Jahrestag ihrer urkundlichen Ersterwähnung. Die Monumentaluhr im Chorraum sei am 26. Oktober 1472 erstmals urkundlich erwähnt worden, als der Schweriner Bischof Werner Wolmers einen Ablass beurkundete, sagte Wolfgang Fehlberg, Vorsitzender des Vereins „Astronomische Uhr Rostock von 1472“.
Damals wurde den Gläubigen ein Sündenablass gewährt, wenn sie für das Kupferdach der Kirche oder die Uhr spendeten. Die heutige Astronomische Uhr der Marienkirche stammt von Hans Düringer und ersetzte 1472 eine Vorgängerin, die 1379 fertiggestellt wurde.
Sie gilt als weltweit einzige funktionsfähige astronomische Großuhr, die noch größtenteils aus den mittelalterlichen Originalteilen besteht und nur mit kurzzeitigen Unterbrechungen bis heute nahezu durchgehend in Betrieb ist.
Die Landesregierung schlug sie 2021 für die deutsche Bewerbungsliste für das UNESCO-Weltkulturerbe vor. Von kommendem Freitag an befasst sich in Rostock ein dreitägiges internationales Symposium mit dem Thema „Mittelalterliche astronomische Großuhren“. Damit wird zugleich das 550-jährige Jubiläum der ersten urkundlichen Erwähnung der Uhr gefeiert.