Mittwoch, 27.November 2024 | 18:46

AS Rom gewinnt Hinspiel: Leverkusen strauchelt im Kampf ums Europa-League-Finale

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Der Final-Traum in Gefahr: Bayer Leverkusen ist im Halbfinal-Hinspiel der Europa League ins Hintertreffen geraten und droht das erste europäische Endspiel seit 21 Jahren zu verpassen. Bei der AS Rom verlor die Mannschaft von Trainer Xabi Alonso mit 0:1 (0:0), im Rückspiel am kommenden Donnerstag steht die Werkself damit unter Zugzwang.

„Die Römer waren in der zweiten Halbzeit gefährlicher. Vorne war es ein bisschen zu wenig für meinen Geschmack. 1:0 ist nicht das beste Ergebnis. Es hätte aber auch schlimmer kommen können. Wir haben gespürt, dass wir sie schlagen können. Wir haben trotzdem Hoffnung“, sagte Bayer-Keeper Lukas Hradecky bei RTL. Matchwinner Bove meinte: „Der Sieg ist verdient. Wir haben einen guten Job gemacht. Im Rückspiel in Leverkusen wird es hart, alles kann passieren. Wir versuchen, das Spiel zu gewinnen.“

In der Ewigen Stadt besorgte Roms Edoardo Bove (63.) den entscheidenden Treffer des Abends, während die Gäste vor dem Tor glücklos blieben. Sollte Leverkusen in der BayArena trotz der Hinspiel-Pleite das Finalticket lösen, würde am 31. Mai der Sieger des Duells zwischen Juventus Turin und dem FC Sevilla warten – hier führte EL-Rekordsieger Sevilla bis weit in die Nachspielzeit, ehe Juve in Minute 90+7 doch noch zum 1:1-Ausgleich kam.

Vor dem Anpfiff war die mediale Aufmerksamkeit auch auf das Kräftemessen an der Seitenlinie gerichtet: Bayer-Coach Alonso traf erstmals auf seinen einstigen Mentor José Mourinho. Vor dem Spiel begrüßten sich beide mit einer herzlichen Umarmung. Sobald das Spiel begann, spielte sich aber ein interessantes Duell der beiden am Spielfeldrand ab. Alonso dirigierte viel und tigerte in der Coaching-Zone auf und ab. Bei Standards setzte er sich auf die Bank und überließ die Einteilung seinem Assistenten Sebastian Parrilla.

Mourinho verfolgte das Geschehen meist mit Händen in den Taschen. Immer wieder lief er aber zurück zur Bank, besprach sich mit seinen Assistenten. Aus dem Nichts kamen plötzlich Wutanfälle oder Anfeuerungsschreie heraus, immer wieder versuchte Mourinho sein Team zu pushen oder den Gegner oder die Unparteiischen aus dem Konzept zu bringen. Von „Mou“ habe er gelernt, wie „man eine Mannschaft überzeugt, für ein gemeinsames Ziel zu kämpfen“, hatte Alonso gesagt – und sein Team, bei dem Weltmeister Exequiel Palacios in die Startelf zurückkehrte, legte vor knapp 64.000 Fans im aufgeheizten Stadio Olimpico gleich gut los.

Keine 60 Sekunden waren gespielt, da prüfte der aufgerückte Robert Andrich erstmals Rom-Keeper Rui Patricio. Kurz darauf kombinierte sich Florian Wirtz (6.) per Doppelpass durch den Defensivverbund, sein Flachschuss strich knapp am Tor vorbei.

Gegen das gut gestaffelte Leverkusen agierte der Conference-League-Sieger ideenlos, oft mit langen Bällen – und benötigte einen Freistoß zur ersten dicken Chance: Standardspezialist Lorenzo Pellegrini fand den Kopf von Roger Ibanez (19.), der Bayer-Torwart Lukas Hradecky zu einer Glanztat zwang.

Die Roma witterte Morgenluft, doch die Werkself erstickte die Angriffsbemühungen im Keim, ohne offensiv selbst zur Geltung zu kommen. Beide Seiten gaben keinen Ball auf, gingen hart in die Zweikämpfe – viele Unterbrechungen waren die Folge.

Nach 36 Minuten musste Alonso erstmals wechseln. Rechtsverteidiger Odilon Kossounou blieb nach einem Laufduell liegen, humpelte anschließend mit bandagiertem Oberschenkel vom Platz. Mitchel Bakker ersetzte ihn. Wenig später ging es vor den Augen von Bundestrainer Hansi Flick und Roma-Legende Francesco Totti torlos in die Kabine. Ohne Pausenwechsel auf beiden Seiten wirkten die Gastgeber dann frischer, Bayer überstand die Sturm- und Drangphase bis zur 55. Minute aber schadlos.

DFB-Sportdirektor Rudi Völler verfolgte das intensive Duell seiner beiden Herzensklubs ebenso auf der Tribüne wie Bundestrainer Hansi Flick, UEFA-Präsident Aleksander Čeferin oder Roma-Ikone Francesco Totti. Sie alle sahen, wie sich Alonso und sein Team lange durchaus reif gegen die taktischen Kniffe und Psychospielchen von Roma-Coach Mourinho behaupteten.

Dann gelang dem italienischen U21-Nationalspieler Bove dennoch das Tor des Abends – als die Werkself versuchte, selbst wieder Akzente zu setzen, schlug die Roma zu. Einen Schuss von Mittelstürmer Tammy Abraham parierte Hradecky, Bove drosch den Abstauber über die Linie. Kurz vor Schluss kam Bayer durch Jeremie Frimpong noch zur großen Chance auf den Ausgleich, doch Roma-Verteidiger Bryan Cristante rettete mit der Brust kurz vor der Torlinie für seinen geschlagenen Torhüter (87.).

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