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Armut und Bildung: Junge Leute erwarten von neuer Regierung nicht viel

Noch steht die neue Regierungskoalition in Berlin nicht, doch schon jetzt ist klar, bei jungen Leuten weckt das Bündnis aus Union und SPD keine besonders hohen Erwartungen. In einer Online-Befragung von Unicef Deutschland vertraten mehr als drei Viertel der 14- bis 17-jährigen Jugendlichen (79 Prozent) die Ansicht, dass Politikerinnen und Politiker sich nicht genug für die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen einsetzen. Die Jugendlichen sind zudem sehr skeptisch, ob die neue Bundesregierung Lösungen für die großen Herausforderungen findet, die sie als wichtig einstufen.

Bei diesen wichtigen Themen steht an oberster Stelle die Bekämpfung von Kinderarmut. 93 Prozent der Jugendlichen fanden es eher wichtig oder sehr wichtig, dass die nächste Bundesregierung Kinderarmut bekämpft. Rund zwei Drittel (62 Prozent) sind jedoch nicht zuversichtlich, dass hierfür Lösungen gefunden werden.

Mehr Geld für Schulen fanden 87 Prozent der Jugendlichen wichtig. Auch damit rechnen 62 Prozent jedoch nicht. Ähnlich hoch (85 Prozent) ist der Wunsch nach mehr Angeboten für mentale Gesundheit von Jugendlichen und die Skepsis (64 Prozent) in Bezug auf die Umsetzung.

Zukunft soll zählen

Bei anderen Themen gibt es eine deutlich höhere Erwartung, dass die neue Regierung Lösungen findet. Bei den Aufgaben „Sicherheit Deutschlands und Europas stärken“ sowie „wirtschaftliche Lage in Deutschland verbessern“ trauen 56 Prozent beziehungsweise 49 Prozent der Jugendlichen der Politik gute Lösungen zu.

Der Geschäftsführer von Unicef Deutschland, Christian Schneider, versteht die Ergebnisse als Auftrag an die künftige Bundesregierung. Sie habe jetzt die Chance, „die junge Generation zu überzeugen, indem sie für die aus ihrer Sicht drängenden Probleme konkrete Politik gestaltet“, so Schneider. „Wenn Kinderarmut messbar zurückgedrängt wird, marode Schulen saniert und Zukunftschancen für Kinder weltweit gefördert werden, dann sehen die Jugendlichen, dass ihre Stimme und ihre Zukunft zählen.“

Das bezweifelt derzeit eine große Mehrheit der Befragten. 79 Prozent der Jugendlichen stimmen eher nicht oder überhaupt nicht der Aussage zu, dass sich Politikerinnen und Politiker genug für die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen einsetzen. Gleichzeitig finden 77 Prozent, dass Kinder und Jugendliche nicht genug Möglichkeiten haben, sich bei politischen Entscheidungen, die sie und ihre Zukunft betreffen, einzubringen.

Insgesamt blickt die große Mehrheit der 14- bis 17-Jährigen eher pessimistisch oder sogar sehr pessimistisch auf die Zukunft Deutschlands (67 Prozent) und der Welt (72 Prozent). Trotzdem sind 83 Prozent mit Blick auf ihre persönliche Zukunft eher oder sogar sehr optimistisch.

Die Online-Befragung wurde vom 3. bis 10. März 2025 durch das Sinus-Institut durchgeführt. Befragt wurden 508 Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren.

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