Die Schirmherrin des Demokratie-Musikfestivals „Jamel rockt den Förster“, Manuela Schwesig, hat an die Gemeinde Gägelow appelliert, das Engagement der Veranstalter nicht zu erschweren. „Das Ehepaar Lohmeyer hält in Jamel die Flagge der Demokratie hoch. Ihr Engagement ist ein herausragendes Beispiel für Zivilcourage“, erklärte die Ministerpräsidentin von der SPD. „Das sollte durch die Gemeinde unterstützt und nicht erschwert werden.“
Die Gemeindevertretung von Gägelow im Landkreis Nordwestmecklenburg hatte am Dienstagabend beschlossen, vom Veranstalter des bundesweit bekannten Festivals Tausende Euro für die Nutzung von Gemeindeflächen zu verlangen. Für die vierwöchige Nutzung der Flächen des alljährlich in Jamel stattfindenden Open-Air-Festivals werde erstmals eine Gebühr von 70 Cent pro Quadratmeter erhoben, teilte die Bürgermeisterin Christina Wandel mit.
10.500 Euro Nutzungsgebühr
Für die vierwöchige Nutzung des etwa 1,5 Hektar großen Areals beläuft sich die Gebühr auf etwa 10.500 Euro. Birgit Lohmeyer kündigte an, den Beschluss der Gemeinde juristisch prüfen zu lassen. Ob das Festival im August zu diesen Bedingungen überhaupt stattfinden würde, ließ die Veranstalterin unmittelbar nach der Entscheidung der Gemeindevertretung offen.
Das Musik- und Demokratiefestival „Jamel rockt den Förster“ wurde 2007 von dem aus Hamburg stammenden Ehepaar Lohmeyer ins Leben gerufen. Die Veranstaltung richtet sich gegen Rechtsextremismus. Im vergangenen Jahr traten unter anderem die Fantastischen Vier und Olli Schulz auf.