Dienstag, 26.November 2024 | 12:21

AOK-Studie zeigt deutliche Zunahme von Übergewicht in MV

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In Mecklenburg-Vorpommern leiden nach Erhebungen der AOK Nordost immer mehr Menschen an krankhaftem Übergewicht.

Wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten regionalen Gesundheitsatlas der mitgliederstärksten Krankenkasse hervorgeht, hatten im Jahr 2021 rund 15 Prozent der AOK-Versicherten im Nordosten die ärztliche Diagnose Adipositas. 2011 sei das für etwa 10 Prozent dieser Personengruppe zutreffend gewesen. Damit habe sich der Anteil der von Ärzten festgestellten Fettleibigkeit innerhalb von zehn Jahren um etwa 50 Prozent erhöht.

Da laut AOK nicht jede Person mit krankhaftem Übergewicht auch ärztlich registriert werde, liege die reale Zahl der Betroffenen weit höher. Das Robert-Koch-Institut gehe bundesweit von mehr als 20 Prozent adipöser Menschen aus.

„Es ist besorgniserregend, dass die Adipositas-Häufigkeit in Mecklenburg-Vorpommern stark zugenommen hat. Unser Gesundheitsatlas zeigt eindrücklich, dass Adipositas der wichtigste Risikofaktor für die meisten anderen chronischen Krankheiten ist“, erklärte die Vorstandsvorsitzende der AOK Nordost, Daniela Teichert. Nach ihren Angaben sind Fettleibige doppelt so oft von Rückenleiden oder Erkrankungen der Herzkranzgefäße betroffen wie Normalgewichtige. Die Wahrscheinlichkeit, an Diabetes zu erkranken, sei für Betroffene fast fünf Mal höher, die für eine Bluthochdruck-Erkrankung sechs Mal höher.

Nach Angaben der AOK können die Daten annähernd als repräsentativ angesehen werden. Etwa jeder vierte Einwohner Mecklenburg-Vorpommerns sei bei der AOK versichert, der mit 410.000 Mitgliedern größten Krankenkasse im Nordosten.

Teichert unterstützte Forderungen an die Bundesregierung, mehr gegen Fettleibigkeit zu tun, etwa durch verbindliche Vorgaben für die Reduzierung des Fett- und Zuckergehalts von Lebensmitteln. Auf Landesebene müsse es eine konzertierte Aktion aller Akteure des Gesundheitswesens geben, um das Problem des krankhaften Übergewichts anzugehen, mahnte die für die Länder Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern zuständige AOK-Chefin.

Laut Teichert bestätigte die Erhebung für den Gesundheitsatlas, dass die Lebensumstände das Körpergewicht maßgeblich mit beeinflussen. Besonders von Adipositas betroffen seien Bewohner sozial benachteiligter Ortsteile und Gemeinden. Diese hätten ein 13 Prozent höheres Risiko für Adipositas als Bewohner der reichsten Wohnviertel. Bei arbeitslosen AOK-Versicherten liege das Risiko sogar 22 Prozent höher. Mitunter machten wenige Kilometer den Unterschied. So sei für das als Wohngebiet begehrte und eher teure Rostocker Hansaviertel eine Adipositas-Quote von 9,5 Prozent ermittelt worden, für das Plattenbau-Viertel Evershagen 16 Prozent.

Regional wurden insbesondere für AOK-Versicherte in den Landkreisen Mecklenburgische Seenplatte und Vorpommern-Greifswald höhere Quoten ermittelt. In Badeorten an der Ostsee wie Göhren oder Prerow lagen die Werte deutlich unter dem Landesdurchschnitt.

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