Die CDU/UFR-Fraktion in der Rostocker Bürgerschaft fordert einen Bürgerentscheid über die Kosten für das geplante neue Theater.
Ein entsprechender Antrag soll in der Sitzung der Stadtvertreter am Mittwoch nächster Woche beraten werden. „Die CDU/UFR-Fraktion bekennt sich ohne Wenn und Aber dazu, dass unsere Stadt zweifellos ein neues Theater benötigt“, teilte Fraktionschef Chris Günther am Montag mit. „Allerdings gehört es zu unserer Verantwortung als gewählte Mitglieder der Bürgerschaft, den finanziellen Rahmen eines solchen Projektes nicht aus den Augen zu verlieren.“ Man dürfe nicht für ein Projekt die finanzielle Handlungsfähigkeit der Stadt auf Jahrzehnte einschränken.
Er warnte davor, dass sich die Stadt in den Finanzplanungen für das Projekt verrenne, um es umzusetzen – „koste es, was es wolle“. Die Bürgerschaft habe in der Vergangenheit zwei Beschlüsse zu den Kosten gefasst. Ursprünglich sei von 110 Millionen Euro die Rede gewesen. Bei einem zweiten Beschluss sei mit 183 Millionen Euro gerechnet worden. Mittlerweile gehe man von mehr als 208 Millionen Baukosten und zusätzlichen Kosten für die Innenausstattung aus.
Es werde mittlerweile über den Verkauf erheblicher Teile städtischen Grundes diskutiert, so Günther. Eine Entscheidung solcher Tragweite betreffe die gesamte Stadtgesellschaft, und deshalb sollten die Bürger die Möglichkeit haben, in einem Bürgerentscheid darüber abzustimmen.
Die Linke, die Grünen sowie der Rostocker Bund fordern in einem Antrag für die kommende Bürgerschaftssitzung ein Bekenntnis zum Theaterneubau. „Mehr als 200 Millionen Euro für das neue Theater sind sehr viel Geld. Aber die Stadt hat große Finanz- und Grundstücksreserven. Sie kann sich diesen Kraftakt leisten“, wurde Uwe Flachsmeyer von den Grünen zitiert. Es gehe um endgültige Planungssicherheit. „Rostock ist leider sehr gut darin, wichtige Vorhaben zu zerreden, zu verschieben und damit zu verhindern. Das darf uns mit dem Theaterneubau nicht wieder passieren.“