Dienstag, 26.November 2024 | 21:02

Alu-Festival im EM-Viertelfinale: DFB-Elf presst sich aus dem Fluch heraus

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Die deutschen Fußballerinnen bleiben bei der EM ungeschlagen, und, noch wichtiger: gewinnen auch ihr viertes Spiel ohne Gegentor. Im Viertelfinale gegen Österreich ist es das aggressive Pressing, das den Unterschied für die DFB-Elf macht. Alu-Kracher sorgen für spätes Zittern.

Den Viertelfinal-Bann glücklich gebrochen, Wembley ins Visier genommen: Die deutschen Fußballerinnen haben sich mit dreifachem Alu-Dusel ins EM-Halbfinale gezittert und den größten Erfolg seit Olympiagold 2016 dem verstorbenen Uwe Seeler gewidmet. Dank der Treffer von Lina Magull und Alexandra Popp gewannen die Deutschen das brisante Nachbarschaftsduell 2:0 (1:0) gegen Österreich – der Traum vom neunten Titel lebt.

Magull traf in der 25. Minute für den Rekordeuropameister, der zuletzt bei der EM 2017 und der WM 2019 in der Runde der letzten Acht gescheitert war. Popp sorgte mit ihrem vierten Tor im vierten EM-Spiel für die Entscheidung (90.), als sie nach dem Abstoß Druck auf Österreichs Torhüterin Manuela Zinsberger ausübte – die schoss Popp an, von dort sprang der Ball ins Tor. Im Halbfinale wartet am Mittwoch in Milton Keynes der Sieger der Partie zwischen Frankreich und Titelverteidiger Niederlande.

Die Partie in London-Brentford war überschattet vom Tod Seelers. In Gedenken an den im Alter von 85 Jahren verstorbenen Ehrenspielführer liefen die Deutschen mit Trauerflor auf. Zudem wurde Seeler vor dem Anpfiff mit einer Schweigeminute gewürdigt. „Die Nachricht von seinem Tod hat uns betroffen gemacht“, sagte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg kurz vor dem Anpfiff in der ARD: „Ich weiß, dass er das Spiel schauen wollte. Wir werden ein Stück weit für Uwe Seeler spielen, um Fußball-Deutschland ein wenig Freude zurückzugeben.“

Vor 16.025 Zuschauern liefen die Deutschen nahezu in Bestbesetzung auf. Nur Ersatztorhüterin Almuth Schult (fiebriger Infekt) fehlte, Torjägerin Lea Schüller stand nach überstandener Corona-Infektion wieder im Kader. Der zweimalige Weltmeister, der mit Siegen gegen Dänemark (4:0), Spanien (2:0) und Finnland (3:0) eine makellose Gruppenphase absolviert hatte, leistete sich einen nervösen Start. Julia Hickelsberger-Füller verbuchte die erste Möglichkeit für Österreich (9.), Sekunden später sorgte DFB-Kapitänin Alexandra Popp auf der Gegenseite für Gefahr.

Die Popp-Chance brachte keine Ruhe ins deutsche Spiel. Die Führung der Österreicherinnen, in deren Startelf ausschließlich aktuelle oder ehemalige Bundesliga-Legionärinnen standen, lag in der Luft. Im deutschen Strafraum wurde es immer wieder brenzlig, ein Kopfball von Marina Georgieva landete am Pfosten (13.). Die deutsche Auswahl fand auch Mitte der ersten Hälfte kein Mittel gegen den forschen Auftritt des EM-Halbfinalisten von 2017. Das aggressive Pressing der Österreicherinnen schmeckte den Deutschen gar nicht. Das zweite Turniertor Magulls nach starker Vorarbeit von Klara Bühl und Popp fiel aus dem Nichts.

Doch selbst der Treffer gab der DFB-Elf keinen Rückenwind, auch nach einer halben Stunde lief in der Offensive nicht viel zusammen. Immerhin die Abwehr stand in dieser Phase besser. Die Führung zur Pause war trotz der Möglichkeit von Svenja Huth (43.) schmeichelhaft. Nur 16 Sekunden nach dem Wiederbeginn hätte Giulia Gwinn die Nerven beruhigen können, die Außenverteidigerin traf aber nur den Pfosten. Auf der Gegenseite landete der Distanzschuss von Barbara Dunst an der Latte (53.). Nur vier Minuten später schepperte es wieder am deutschen Gehäuse. Sarah Puntigam traf den Pfosten.

In der 64. Minute ging die angeschlagene Torschützin Magull vom Platz. Fünf Minuten später vergab die eingewechselte Linda Dallmann bei einem Konter die Chance auf das zweite deutsche Tor. Bühl traf mit einem satten Distanzschuss die Latte (78.), wenig später vergab sie aus wenigen Metern kläglich die Entscheidung (82.). Für diese sorgte dann Popp.

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