In keinem anderen Bundesland spielt Alkohol bei Verkehrsunfällen mit Toten oder Verletzten eine so große Rolle wie in Mecklenburg-Vorpommern.
Das geht aus Zahlen für das Jahr 2020 hervor, die das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden am Dienstag veröffentlicht hat. Demnach lag der Anteil der Alkoholunfälle an allen Unfällen mit Personenschaden im vergangenen Jahr bei 6,7 Prozent. Bundesweit lag der Durchschnitt demnach bei 4,9 Prozent, in Bremen war der Wert mit 3,4 Prozent am niedrigsten.
2020 gab es den Angaben zufolge im Nordosten 317 Verkehrsunfälle mit Personenschaden, bei denen mindestens ein Unfallbeteiligter unter Alkoholeinfluss stand. Dabei starben 8 Menschen und 115 wurden schwer verletzt. Auch die Unfallschwere bei Alkoholunfälle lag demnach im Nordosten am höchsten. Rein rechnerisch starben je 1000 Alkoholunfällen 25 Menschen – mehr als doppelt so viele wie im Bundesdurchschnitt.
Die Zahl der Alkoholunfälle mit Personenschaden ging im Nordosten im Vergleich zu 2019 (342) zurück und folgte damit dem bundesweiten Trend. Bundesweit gab es im vergangenen Jahr 13.003 Alkoholunfälle mit Toten oder Verletzten – ein Rückgang gegenüber 2019 um 6,8 Prozent und der niedrigste Wert seit Beginn dieser Statistik im Jahr 1975.
Nach Angaben der Statistiker hat sich das coronabedingt geringe Verkehrsaufkommen ausgewirkt, allerdings weniger deutlich als auf die Unfälle insgesamt. Insgesamt gab es im Jahr 2020 bundesweit rund 264.000 Unfälle mit Personenschaden, dies war ein Rückgang um 11,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
In der Adventszeit führt die Polizei im Nordosten schwerpunktmäßig Verkehrskontrollen mit Blick auf Alkohol und Drogen durch. Laut Polizeipräsidium Rostock stellt das Fahren unter Alkohol und/oder Drogen trotz eines Rückgangs im vergangenen Jahr weiterhin eine der Hauptunfallursachen dar. Für 2021 seien die Zahlen derzeit erneut leicht rückläufig.