Erneut ist über der Ostsee ein ohne Erkennungssignal fliegender russischer Aufklärer vom Typ Iljuschin Il-20 gesichtet worden. Dies löste nach Angaben der Luftwaffe einen Start der Alarmrotte auf dem Fliegerhorst Laage in Mecklenburg-Vorpommern aus.
Die russische Militärmaschine wurde vor Rügen im internationalen Luftraum „identifiziert, kurzzeitig begleitet, bevor diese wieder nach Osten abgedreht ist“, heißt es in einer Mitteilung der Luftwaffe auf X. Das Flugzeug sei ohne Transpondersignal geflogen. Transponder dienen in der Luftfahrt der Identifizierung und Lokalisierung eines Flugzeugs.
Die Aufklärungsmaschine Iljuschin Il-20 wurde in der ehemaligen Sowjetunion entwickelt, erstmals wurde sie 1978 von der NATO beobachtet (NATO-Codename: Coot-A). Das Flugzeug ist mit spezieller Technik zur elektronischen Aufklärung und zur Fernmeldeaufklärung ausgerüstet. Während des Kalten Kriegs wurden Maschinen dieses Typs vor allem über europäischen Gewässern gesichtet.
Immer wieder gibt es ähnliche Vorfälle wie den aktuellen mit der Iljuschin Il-20 – zuletzt im April 2023. Im vergangenen August absolvierte die russische Luftwaffe zudem mehrere „geplante Flüge“ über internationale Gewässer. Die russischen Maschinen sorgten damals bei einigen westlichen Staaten für Alarmstarts.
Die Alarmrotte besteht üblicherweise aus zwei Eurofightern, die binnen Minuten aufsteigen, um mögliche Gefährdungen zu überprüfen oder auch abzuwehren, wenn nötig. Die gegenseitigen Kontrollen sind aber weitgehend Routine.