Windräder sind laut Agrarminister Till Backhaus (SPD) nach aktuellem Wissensstand nicht für landwirtschaftliche Dürren verantwortlich.
Einen kausalen Zusammenhang sehe die Forschung derzeit nicht, erklärte Backhaus am Donnerstag anlässlich einer von der AfD angestoßenen Debatte im Landtag. Verlesen wurden Backhaus‘ Äußerungen von Innenminister Christian Pegel (SPD), weil Backhaus wegen der Agrarministerkonferenz in Kiel nicht anwesend war.
„Landwirtschaftliche Dürren entstehen aus einer Vielzahl von Gründen wie geringer Niederschlag, hohe Verdunstung in den Sommermonaten und Landnutzungsveränderungen, die alle im Zusammenhang mit dem Klimawandel stehen“, hieß es. „Welchen Einfluss Windparks haben, wird seit einigen Jahren durch renommierte Forschungsinstitute wie dem Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme in Oldenburg oder dem Helmholtz-Zentrum in Geesthacht untersucht.“
So würden Veränderungen der Windbedingungen durch Offshore-Anlagen in der Nordsee untersucht. Für die Ostsee gibt es demnach bisher keine Untersuchungen. Das Land sei sehr an weiteren Studien interessiert, um die Auswirkungen von Windkraftanlagen auf die öffentlichen Belange bewerten zu können. Für den Fall, dass die Forschungen Handlungsbedarf ergeben sollten, müsse dieser berücksichtigt werden. Eigene Forschungen des Landes, wie von der AfD gefordert, lehnte Backhaus jedoch ab. Man wolle keine Parallelstrukturen zum Bund aufbauen, erklärte er.
Die AfD scheiterte mit ihrem Antrag am Widerstand aller anderen Fraktionen im Landtag. Sie wollte die Landesregierung auffordern, eine Untersuchung möglicher Auswirkungen von Windkraftanlagen auf das lokale Wetter in Mecklenburg-Vorpommern zu initiieren. Sie berief sich auf Studien, wonach die von Windkraftanlagen verursachten Turbulenzen zu einer Erhöhung der Umgebungstemperatur führen können, insbesondere in der Nacht.