Sonntag, 24.November 2024 | 17:46

Agrar – Dobbin-Linstow : Bürokratie abbauen und Wettbewerbsfähigkeit stärken

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Der Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern hat von der Bundespolitik langfristige Planungssicherheit, weniger Bürokratie und die Beibehaltung der bisherigen Agrardiesel-Regelung gefordert.

Es gebe klare Wettbewerbsnachteile für die deutsche Landwirtschaft, bemängelte Verbandspräsident Detlef Kurreck am Montag beim traditionellen Landwirtschaftstag der Volks- und Raiffeisenbanken in Linstow (Kreis Rostock). „Wenn wir gleichzeitig Freihandel wollen und deutsche Standards nach oben heben, dann versteht auch der Laie, dass es da eine Diskrepanz gibt.“

Kurreck, der im März sein ehrenamtliches Amt nach acht Jahren abgibt, sagte mit Blick auf die Agrarsubventionen: „Von mir aus können die Subventionen morgen aufhören.“ Dazu müsse es aber eine wettbewerbsfähige Landwirtschaft und entsprechende Rahmenbedingungen geben.

Motto des Landwirtschaftstages, zu dem rund 300 Landwirtinnen und Landwirte nach Linstow kamen, war in diesem Jahr „Landwirtschaft der Zukunft. Morgen kann kommen“. MV-Agrarminister Till Backhaus musste seine Teilnahme krankheitsbedingt absagen.

Bei der Tagung ging es um die Themen Agrarpolitik, Künstliche Intelligenz, Agrophotovoltaik sowie die Wahrnehmung der Landwirtschaft in der Öffentlichkeit und den Medien. Zum letzten Punkt betonte die Journalistin Britta Fecke, den Bauern sei es in den vergangenen Wochen gelungen, sich Gehör zu verschaffen. Die Landwirte hätten sich in die öffentliche Wahrnehmung drängen und einen Teil ihrer Themen gut transportieren können. Sie müssten nun darauf achten, dass die Proteste nicht „krawallig“ würden. Die Vorsitzende des Landtagsagrarausschusses, Sylva Rahm-Präger (SPD), verwies darauf, dass MV agrarisch geprägt sei und der größte Teil der Bevölkerung auf der Seite der Landwirte stehe.

Die Volks- und Raiffeisenbanken gelten als wichtige Geldgeber der Agrar- und Ernährungsbranche im Nordosten. Das Agrarkreditvolumen der VR-Banken belief sich in MV zuletzt auf 633 Millionen Euro. Der Sprecher der Volks- und Raiffeisenbanken, Jan-Arne Hoffmann, sagte, es seien die Landwirte, die die Regale in den Supermärkten füllten. Diese Tatsache habe aber nicht immer die öffentliche Anerkennung gefunden, die sie verdiene. Das hätten die Bauern durch die Proteste verändert.

Mit rund 1,34 Millionen Hektar wird in MV über die Hälfte der Landesfläche landwirtschaftlich genutzt und von rund 4700 Betrieben mit über 25.000 Beschäftigten bewirtschaftet. Die Betriebe hätten vielleicht in den vergangenen zwei, drei Jahren „ganz gut“ verdient, allerdings die Perspektive nicht klar gewesen, sagte Bauernpräsident Kurreck. Was die Entwicklung einzelner Branchen, etwa der Tierproduktion angehe, habe es keine Investitionen gegeben. In der Milchproduktion sei das vielleicht noch etwas anders, aber in der Schweine- und Geflügelhaltung sei nichts passiert.

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