Die AfD in Mecklenburg-Vorpommern sieht sich weiter im Aufwind und verzeichnet nach eigenen Angaben auch einen spürbaren Mitgliederzuwachs.
Seit Jahresbeginn habe die Partei die Zahl ihrer Mitglieder und Förderer im Land von 740 auf 970 steigern können. „Das zeigt: Wir legen eben nicht nur in Umfragen zu, sondern auch ganz real an der Basis“, sagte Landesparteichef Leif-Erik Holm am Freitag.
Auf dem Landesparteitag am Samstag in Neubrandenburg kandidiert der 53-jährige Bundestagsabgeordnete erneut für die Doppelspitze der AfD im Nordosten, die er seit 2021 gemeinsam mit dem Landtagsmitglied Enrico Schult führt. Holm wird dem eher gemäßigteren Flügel der rechtspopulistischen Partei zugerechnet. Allerdings war er Ende Oktober demonstrativ an der Spitze eines Demonstrationszuges gemeinsam mit dem Thüringer AfD-Landeschef Björn Höcke durch die Erfurter Innenstadt marschiert. Die Thüringer AfD wird vom Landesverfassungsschutz dort als gesichert rechtsextremistisch eingestuft und beobachtet.
In einer Mitte September veröffentlichten Umfrage von Infratest Dimap war die AfD in Mecklenburg-Vorpommern auf 32 Prozent gekommen und lag damit vor der in Schwerin regierenden SPD, die mit knapp 40 Prozent die Landtagswahl im Herbst 2021 noch klar gewonnen hatte. Die AfD hatte vor zwei Jahren 16,7 Prozent erreicht. Nach Aussage Holms erlebt die Partei derzeit den bisher stärksten Zulauf. „Täglich gehen bei uns neue Mitgliedsanträge ein. Bis zum Jahresende werden wir die 1000er-Marke geknackt haben“, gab sich Holm zuversichtlich.
Den Hauptgrund für den Zulauf sieht er in der Arbeit der Regierungsparteien. „Wir sind der beste Beweis dafür, dass die Menschen im Land keineswegs politikmüde sind, sondern dass sie die Nase gestrichen voll haben von der derzeitigen Politik. Deshalb kommen sie zu uns“, sagte Holm. Zur Kommunalwahl im Juni 2024 wolle die AfD möglichst viele Kandidaten ins Rennen schicken.