Dienstag, 26.November 2024 | 22:31

AfD-Kandidat in Oberbürgermeister-Stichwahl in Schwerin

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In Mecklenburg-Vorpommerns Landeshauptstadt Schwerin kommt es zur Oberbürgermeister-Stichwahl zwischen Amtsinhaber Rico Badenschier (SPD) und dem AfD-Kandidaten Leif-Erik Holm.

Im ersten Wahlgang am Sonntag erreichte keiner der sechs Kandidaten die absolute Mehrheit. Badenschier kam mit 42 Prozent auf Platz eins, der frühere Radiomoderator und heutige AfD-Landesvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Holm mit 27,4 Prozent auf Platz zwei. Die Wahlbeteiligung lag laut Stadt bei 50,6 Prozent.

Linke und Grüne empfahlen den Wählern ihrer Kandidaten noch am Sonntagabend, in der Stichwahl am 18. Juni Badenschier ihre Stimme zu geben. Die CDU gab in der ersten offiziellen Reaktion am Abend keine Empfehlung ab.

Die SPD-Landesvorsitzende Manuela Schwesig nannte die 42 Prozent für Badenschier ein „starkes Ergebnis“. Er habe als Oberbürgermeister gute Arbeit geleistet, betonte sie. Mit Blick auf den zweiten Wahlgang appellierte die Ministerpräsidentin: „Jetzt ist es wichtig, dass alle Demokraten zusammenstehen und bei der Stichwahl in zwei Wochen ein deutliches Signal für Schwerin und gegen die AfD setzen.“

Badenschier zeigte sich am Sonntagabend im NDR zufrieden. Er stehe für einen ruhigen Kurs, sagte er. „Das Wichtigste ist, dass wir hier gut zusammenleben.“ Sein Motto laute „Stadt der guten Nachbarschaft“. Zur AfD sagte er, man müsse diese Partei nicht „hochjazzen“.

Holm sagte im NDR, die Wahl sei eine Themenwahl gewesen. Die Leute machten sich Sorgen um ihre Stadt. Es gebe zum Beispiel einen Anstieg der Gewaltkriminalität. Holm hatte im OB-Wahlkampf auch einen Aufnahmestopp für Migranten in Schwerin gefordert.

Nach Ansicht des Generalsekretärs der CDU in Mecklenburg-Vorpommern, Daniel Peters, offenbart das Wahlergebnis eine hohe Frustration bei den Bürgern, die nicht nur mit kommunalen Themen begründet sei. „Die Murks-Politik der Ampelkoalition in Berlin, die den Wohlstand vieler Menschen angreift, wird ein wesentlicher Grund für das Wahlverhalten Vieler gewesen sein, von dem der rechte Rand derzeit profitiert“, sagte Peters.

Er bedauerte, dass der von CDU, FDP und Unabhängigen Bürgern unterstützte parteilose Kandidat Thomas Tweer mit 17,1 Prozent nur auf Platz drei kam. Die anderen drei Kandidaten blieben einstellig.

Die Linke, deren Kandidat Daniel Trepsdorf 9 Prozent erhielt, äußerte sich besorgt. Mit Holm sei ein rechtsextremer Kandidat offenbar so weit in die Mitte gerückt, dass er für viele Menschen eine tatsächliche Option darstelle, erklärten die beiden Landesvorsitzenden Vanessa Müller und Peter Ritter. Sie betonten: „Hetze und Ausgrenzung haben in unserem weltoffenen Schwerin keinen Platz.“

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