Die AfD Mecklenburg-Vorpommerns will bei einer Landeswahlversammlung am Wochenende in Kemnitz (Landkreis Vorpommern-Greifswald) seine Spitzenkandidaten für die Landes- und Bundestagswahl aufstellen.
Laut vorläufiger Tagesordnung soll zunächst am Samstag von den Parteimitgliedern der Spitzenkandidat für die Bundestagswahl gekürt werden. Am Samstag wird zudem eine Rede von Alexander Gauland, Fraktionsvorsitzender der Bundestagsfraktion, erwartet. Der Landesvorsitzende Leif-Erik Holm will erneut MV-Spitzenkandidat seiner Partei für die Bundestagswahl werden. Bei der Bundestagswahl 2017 erreichte die AfD im Nordosten 18,6 Prozent und lag damit sechs Prozentpunkte über dem Bundesresultat. Holm gilt als eher gemäßigter Teil der Partei.
Neben dem 50 Jahre alten Holm sitzen ebenfalls Ulrike Schielke-Ziesing und Enrico Komning aus MV für die Partei im Deutschen Bundestag. Nach dpa-Informationen kandidieren mindestens acht Politiker für die Landesliste zur Bundestagswahl. Bei der Wahlversammlung könnten noch weitere hinzukommen. „Dieser Parteitag ist ein Schicksalsparteitag für die AfD in Mecklenburg-Vorpommern. Wir müssen mit dem bestmöglichen Team ins Wahlkampfrennen gehen, um grüne Regierungen in Berlin und Schwerin zu verhindern“, sagte Holm der Deutschen Presse-Agentur.
Voraussichtlich am Sonntag soll von den Mitgliedern entschieden werden, wer die Partei in die Landtagswahl führt, die ebenfalls am 26. September stattfindet. Der Fraktionsvorsitzende Nikolaus Kramer hatte bereits erklärt, Spitzenkandidat werden zu wollen. Er hatte den Fraktionsvorsitz im Oktober 2017 von Holm übernommen, nachdem dieser in den Bundestag ging. „Als Polizist liegt mir besonders die innere Sicherheit am Herzen. Wir müssen endlich wieder mehr Polizisten auf die Straße bringen. Abgelehnte oder kriminelle Asylbewerber müssen konsequent abgeschoben werden“, sagte Kramer der dpa. Er sprach davon, dass in MV ab Oktober eine konservative Politik gemacht werde, „welche von der AfD entscheidend mitgestaltet wird“.
Die AfD wurde bei der Landtagswahl 2016 mit 20,8 Prozent zweitstärkste Kraft hinter der SPD und zog erstmals in den Schweriner Landtag ein. Die AfD hat nach eigenen Angaben rund 800 Mitglieder im Nordosten.