Die Entscheidung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (SPD) zur Begrenzung des Biontech/Pfizer-Impfstoffs ist in der Ärzteschaft Mecklenburg-Vorpommerns auf scharfe Kritik gestoßen.
„Mitten in der vierten Welle der Pandemie den Impfstoff zu beschränken, ist das falsche Signal an die impfwillige Bevölkerung und führt zu mehr Unsicherheit“, hieß es am Dienstag von der Ärztekammer MV. Die Ärzte benötigten Planungssicherheit und eine klare Strategie vom Bund und nicht eine ad hoc angekündigte Aktion, die angesichts der Infektionslage mehr als gefährlich ist.
Die Kassenärztliche Vereinigung sieht einen enorm wachsenden Beratungs- und Aufklärungsbedarf in den Praxen. Statt für einen reibungslosen Impfablauf und eine bürokratiearme Bestellung der Impfstoffe zu sorgen, komme es zu anhaltenden Irritationen in den Praxen.
Das Bundesgesundheitsministerium hatte in einem Schreiben an die Länder für die nächsten Wochen Begrenzungen bei Bestellmengen für den Biontech-Impfstoff angekündigt. Dafür soll das Präparat von Moderna bei den Auffrischungsimpfungen vermehrt zum Einsatz kommen. Zur Begründung wurde auch darauf verwiesen, dass andernfalls ab Mitte des 1. Quartals 2022 eingelagerte Moderna-Dosen zu verfallen drohten. Aktuell mache der Impfstoff von Biontech über 90 Prozent der Bestellungen aus.