Die genaue Ursache für den Tod einer 22-jährigen Frau und eines gleichaltrigen Mannes in Wismar steht auch nach der Obduktion der beiden Leichen noch nicht zweifelsfrei fest. Zwar deute weiterhin vieles auf Drogenmissbrauch. Doch seien zusätzliche Untersuchungen erforderlich, um Klarheit zu schaffen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Schwerin. Anzeichen auf Fremdeinwirkung hätten die Ermittlungen nicht ergeben.
Den Angaben zufolge hatten zwei Bekannte vor gut einer Woche die beiden Leichen in der Wismarer Wohnung gefunden und die Polizei alarmiert. Die Ermittlungsbehörde machte unter Hinweis auf die laufenden Untersuchungen keine Angaben, in welcher Beziehung die Toten zueinander standen.
Laut Kriminalstatistik waren im vergangenen Jahr in Mecklenburg-Vorpommern 15 Drogentote registriert worden. Im Jahr zuvor waren es 16.
Der Präsident des Bundeskriminalamts, Holger Münch, hat vor einer Zunahme harter Drogen in Deutschland gewarnt. Man sehe „eine Kokain-Schwemme“. „Sie wird dadurch ausgelöst, dass der Markt in Nordamerika gesättigt ist und man sich stärker auf Europa konzentriert. Kokain verbreitet sich in Deutschland sehr stark“, sagte der BKA-Chef.