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Russland würde Taurus-Einsatz als „direkte Beteiligung“ Deutschlands werten

Jeder Angriff mit Taurus-Marschflugkörpern auf russische Ziele würde nach Angaben des Außenministeriums in Moskau als eine „direkte Beteiligung“ Deutschlands an dem Konflikt aufgefasst. „Ein Schlag mit diesen Raketen gegen russische Einrichtungen (…) wird wie eine direkte Beteiligung Deutschlands an den Kampfhandlungen an der Seite des Regimes in Kiew aufgefasst, mit allen Konsequenzen, die das mit sich bringt“, wurde die als Hardlinerin bekannte Außenamtssprecherin Maria Sacharowa von russischen Nachrichtenagenturen zitiert.

Der Einsatz der Marschflugkörper sei „ohne direkte Unterstützung von Soldaten der Bundeswehr nicht möglich“, behauptete Sacharowa. Der Ex-Nato-General Erhard Bühler sagte hingegen einst im MDR-Podcast „Was tun, Herr General?“: „Die Taurus-Marschflugkörper könnten ohne deutsche Soldaten in der Ukraine eingesetzt werden. Die Ukrainer müssten natürlich ausgebildet werden. Das ist wie bei jedem anderen Waffensystem auch.“ Operative Ziele für Angriffe könnten die Ukrainer selbst auswählen, so der Ex-Nato-General.

Der Militärexperte Nico Lange verwies auf Spanien und Südkorea, die Taurus ohne deutsche Soldaten einsetzen. „Mit einer Lieferung würde Deutschland nicht zur Kriegspartei werden. Das internationale Recht ist da vollkommen klar“, sagte Lange.

Moskau durch Merz-Aussagen aufgeschreckt

Am vergangenen Sonntag hatte der voraussichtlich neue Bundeskanzler Friedrich Merz die Lieferung der Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine in Abstimmung mit europäischen Partnern in Aussicht gestellt. Als Reaktion auf die Äußerungen des CDU-Chefs warnte der Kreml wie auch schon bei diversen anderen Waffensystemen vor der Gefahr einer „Eskalation“ des Konflikts in der Ukraine. Der scheidende Kanzler Olaf Scholz hat Taurus-Lieferungen stets abgelehnt.

Russland hatte dem Westen zuvor bereits wegen der Lieferung von US-Raketen des Typs ATACMS und britischen Storm-Shadow-Marschflugkörpern an die Ukraine gedroht. Nach dem ersten Einsatz dieser Waffen bei Angriffen auf Ziele in Russland feuerte die russische Armee ihre angeblich neuartige Hyperschallrakete vom Typ Oreschnik auf die Ukraine ab. Moskau drohte außerdem damit, die Rakete erneut einzusetzen.

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