In einem Revisionsprozess hat das Landgericht Schwerin die Strafen für drei Drogenhändler im Vergleich zum ersten Prozess deutlich gesenkt. Die Richterinnen und Richter begründeten dies vor allem mit den milderen Strafen, die das seit April 2024 geltende Cannabisgesetz vorsieht. Das erste Urteil war auf Grundlage des Betäubungsmittelgesetzes Ende März 2024 gefallen. Der Bundesgerichtshof (BGH) hatte es aufgrund der beantragten Revision teilweise aufgehoben.
Cannabis für hohe Summe verkauft
Nun verhängte das Landgericht laut Angaben eines Gerichtssprechers gegen einen 50 Jahre alten Angeklagten unter anderem wegen bandenmäßigen Cannabis-Handels vier Jahre und neun Monate Haft. Sein 75 Jahre alter Vater wurde zu drei Jahren und ein 34 Jahre alter Mittäter zu drei Jahren und zehn Monaten verurteilt. Im ersten Prozess lauteten die Strafen sieben Jahre, vier Jahre und sechs Monate sowie sechs Jahre und drei Monate.
Die Angeklagten hatten gestanden, dass der Vater einem nicht ermittelten Mann sein Gehöft im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte Anfang 2023 für eine Cannabis-Plantage zur Verfügung gestellt hatte. Danach beteiligten sich die drei Angeklagten am Vertrieb der Drogen. Insgesamt verkauften sie acht Kilogramm für rund 34.000 Euro. Dafür kassierten sie eine kleine Provision.
Als sie im Juli 2023 in Schwaan (Landkreis Rostock) weitere sieben Kilogramm Cannabis für 30.000 Euro an einen Kunden übergeben wollten, wurden sie verhaftet und sitzen seitdem in Untersuchungshaft. Das Urteil des Landgerichts ist noch nicht rechtskräftig.