Arbeitgeber und Gewerkschaft stehen sich vor der heute beginnenden dritten Tarifrunde für den Öffentlichen Personennahverkehr in MV weitgehend unversöhnlich gegenüber. Die Gewerkschaft Verdi müsse erkennen, dass ihre überzogenen Forderungen durch die Verkehrsbetriebe nicht geleistet werden könnten, sagte Carola Freier, Geschäftsführerin des Kommunalen Arbeitgeberverbandes MV.
Verdi-Verhandlungsführer Sascha Bähring konterte, die Arbeitgeber hätten bislang die Gewerkschaftsforderung nach einem Festbetrag ignoriert. „Wir sind kompromissbereit, aber wir müssen erstmal richtig ins Gespräch kommen.“
Forderungen liegen weit auseinander
Die Gewerkschaft Verdi fordert eine Erhöhung der Löhne um einen Festbetrag von 430 Euro monatlich bei einer Laufzeit von zwölf Monaten und eine jährliche Sonderzahlung von 500 Euro.
Dies bedeute für die kommunalen Verkehrsunternehmen eine zusätzliche Belastung von 17,5 Millionen Euro pro Jahr, die von den Unternehmen nicht geleistet werden könne, warnte Freier. Zudem liege die letzte lineare Entgelterhöhung erst acht Monate zurück.
Von den Verhandlungen sind rund 2.800 Beschäftigte in MV betroffen. Die Arbeitgeberseite hatte ein Angebot vorgelegt, das nach deren Angaben Entgeltsteigerungen von 8,3 Prozent bei einer vierjährigen Laufzeit vorsah. Bähring hatte das Angebot als in allen Bereichen völlig unzureichend zurückgewiesen.
Diesmal keine Warnstreiks
Vor der letzten Runde am 11. Februar hatte es Warnstreiks bei beiden Verkehrsbetrieben in Rostock und Greifswald gegeben, die aber zu Ferienzeiten stattfanden. Zu Beginn der dritten Runde in Rostock sollte es diesmal keine Warnstreiks geben.