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Muno: AfD-Aufwärtstrend nicht unbedingt bis zur Landtagswahl

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Nach Einschätzung des Rostocker Politikwissenschaftlers Wolfgang Muno könnte es für die AfD trotz des starken Abschneidens bei der Bundestagswahl bei der Landtagswahl 2026 in Mecklenburg-Vorpommern wieder anders aussehen. „Da kann noch viel passieren“, sagte Muno der Deutschen Presse-Agentur.

Ein Grund sei, dass es in Ostdeutschland praktische keine Wählerbindung gebe, die Menschen also sehr flexibel in ihrer Entscheidung seien. Die regierende SPD werde ihren anstehenden Wahlkampf stark auf ihre Ministerpräsidentin Manuela Schwesig fokussieren: „Schwesig gegen die AfD im Grunde genommen“.

Zudem erwartet Muno von einer möglichen Koalition aus SPD und Union auf Bundesebene eine Asylpolitik, die möglicherweise den Zulauf zur AfD hemme. Die Bundestagswahl 2021 habe gezeigt, dass die AfD auch Stimmen einbüßen könne. „Das kann auch wieder passieren.“

Muno: AfD ist im Osten Volkspartei

Auf Bundesebene gibt es nach Aussage Munos praktisch keine Volkspartei mehr. Auf regionaler Ebene erfülle die CSU in Bayern den Anspruch noch, die SPD stehe etwa in Hamburg noch gut da. „In Ostdeutschland ist die AfD Volkspartei.“ In Westdeutschland sei das hingegen nirgends der Fall. Dabei lebten in Ostdeutschland deutlich weniger Menschen. „Ostdeutschland ist ja von der Bevölkerung her unbedeutender als Bayern.“

Der Kurs der CDU in Mecklenburg-Vorpommern hat sich nach Meinung Munos nicht ausgezahlt. Bei der Bundestagswahl habe die CDU in MV im Vergleich mit den übrigen Bundesländern das schlechteste Ergebnis eingefahren. Der Rechtskurs unter Landeschef Daniel Peters sei nicht belohnt worden. „Diese Anbiederung nach rechts, das sagen wir auch schon seit Jahren als Politikwissenschaftler, nützt in erster Linie der AfD und schadet eigentlich der CDU.“

Überrascht hat den Politikwissenschaftler die hohe Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl – die beste seit der deutschen Einheit. „Das ist einer der wenigen Lichtpunkte, die ich sehe.“ Als mögliche Gründe sieht Muno die stärkere Polarisierung. So hätten die Ränder Wähler gewonnen. Möglicherweise hätten auch die aktuellen welt- und innenpolitischen Probleme die Menschen davon überzeugt, „dass es dann doch wichtig ist, wer in Berlin regiert“.

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