Bei der vorgezogenen Bundestagswahl sind in Mecklenburg-Vorpommern rund 1,3 Millionen Menschen zur Stimmabgabe aufgerufen. Die landesweit 1.650 Wahllokale sind von 8.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Nach Einschätzung der Wahlbehörden haben erneut viele Wähler ihre Entscheidung schon vorab per Briefwahl getroffen. Wie bei den Wahlen zuvor sei die Nachfrage nach Briefwahlunterlagen sehr groß gewesen, hieß es.
In den sechs Wahlkreisen in Mecklenburg-Vorpommern werben nach Angaben des Landeswahlleiters insgesamt 110 Bewerber um die Gunst der Wähler. Darunter sind auch Einzelbewerber, die nicht von einer der zwölf im Land zur Wahl zugelassenen Parteien aufgestellt wurden.
Wahlrechtsreform greift erstmals
Laut deutschem Wahlrecht haben Wahlberechtigten jeweils zwei Stimmen: Mit der Erststimme wird die Direktkandidatin oder der Direktkandidat des jeweiligen Wahlkreises gewählt. Nach der jüngsten Wahlrechtsreform ist es allerdings nicht mehr sicher, dass der siegreiche Wahlkreis-Kandidaten auch automatisch in den Bundestag einzieht.
Denn allein mit der Zweitstimme entscheiden die Wähler, wie stark eine Partei im künftigen Bundestag vertreten sein wird. Überhang und Ausgleichsmandate wird es nicht mehr geben. Allerdings gilt weiterhin eine bundesweite Fünf-Prozent-Sperrklausel. Künftig hat der Bundestag nur noch 630 Abgeordnete, statt aktuell 733.
Bislang 16 Abgeordnete aus MV im Bundestag
Bei der Wahl 2021 hatte die SPD mit 29,1 Prozent den größten Stimmanteil in MV erzielt und auch alle sechs Direktmandate gewonnen. Danach folgten AfD, CDU, Linke, FDP und Grüne. Die sechs Parteien stellten zusammen bislang 16 Abgeordnete aus Mecklenburg-Vorpommern.
Am Wahltag werden in Mecklenburg-Vorpommern laut Landeswahlleiter rund 15.000 Wahlhelfer im Einsatz sein. Die Auszählung der Stimmen beginnt unmittelbar nach Schließung der Wahllokale um 18.00 Uhr.