In mehreren Regionen Mecklenburg-Vorpommerns haben Warnstreiks im öffentlichen Dienst sowie im Personennahverkehr zu Beeinträchtigungen geführt. In Rostock und Greifswald legten Beschäftigten in der Nacht bereits zum dritten Mal in diese Woche die Arbeit nieder. „Hier fährt nichts mehr“, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi. Die zweite Tarifrunde für den ÖPNV war am Dienstag ergebnislos auf den 25. Februar vertagt worden. Der Warnstreik endet in der Nacht zum Freitag.
In den getrennt laufenden Tarifverhandlung für den öffentlichen Dienst rief Verdi für heute zudem Beschäftige in Rostock, dem umliegenden Landkreis sowie im Landkreis Vorpommern-Rügen zu einem eintägigen Warnstreik auf. Einige Beschäftigten trafen am Morgen am Gewerkschaftshaus in Rostock ein. Von dort sollte am Vormittag ein Protestzug zur zentralen Veranstaltung am Neuen Markt gehen. Verdi rechnet mit mehreren hundert Teilnehmern.
Schwerpunkt der Aktion ist Rostock, wo die Stadtwerke, das Südstadt Klinikum, Stadt- und Kreisverwaltungen sowie Bundeswehr und weitere Bundesbehörden von Aktionen betroffen seien. Dazu könnten einzelne Kitas aufgrund von Warnstreiks geschlossen bleiben.
Die Gewerkschaft fordert in der Tarifrunde von Bund und Kommunen unter anderem acht Prozent mehr Lohn für die Angestellten im öffentlichen Dienst, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich. Für die Beschäftigten im ÖPNV fordert Verdi 430 Euro mehr im Monat sowie eine jährliche Sonderzahlung von 500 Euro.
Der Kommunale Arbeitgeberverband (KAV) in Mecklenburg-Vorpommern wies die Warnstreiks als „völlig überzogen und unverhältnismäßig“ zurück. Bei den Verhandlungen im öffentlichen Dienst sei es bislang gar nicht um Inhalte gegangen, sagte die Verbandsgeschäftsführerin Carola Freier. Die Forderungen seien bei „leeren kommunalen Kassen und stagnierender Wirtschaft“ nicht nachvollziehbar.