Über 100 freiwillige Rebhuhn-Kartierer beteiligen sich in diesem Jahr in MV an Freiland-Kontrollgängen, um genauere Informationen über den Bestand des selten gewordenen Vogels zu bekommen. Im Nordosten laufe die nach 2024 zweite Runde der bundesweiten Rebhuhn-Kartierung etwa vom 21. Februar bis zum 28. März auf knapp 250 Routen, sagte der ornithologische Fachgutachter und Koordinator des Projekts in MV, Benjamin Weigelt. Von der Kartierung erhoffe sich der Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) einen besseren Überblick über den aktuellen Zustand des Rebhuhns in Deutschland.
Das Rebhuhn wird nach Behördenangaben in der aktuellen Roten Liste der Brutvögel Deutschlands als „stark gefährdet“ eingestuft, ebenso wie der Kiebitz, der Wiesenpieper und zahlreiche weitere typische Vögel der Agrarlandschaft. Sogenannte Offenlandarten wie das Rebhuhn stünden dabei besonders unter Druck, da sie für ihr Überleben auf Agrarlandschaften angewiesen seien, die vielfältige und strukturreiche Lebensräume böten.
Weigelt betonte: „Man hat durch Studien gesehen, dass das Rebhuhn sehr stark auf Einflüsse in der Landwirtschaft reagiert.“ Der DDA gebe digitale Schulungen für alle Interessierten, die am diesjährigen Rebhuhn-Monitoring teilnehmen wollten. Die Termine sind der 12. und der 20. Februar jeweils 17.00 Uhr.
Der Zeitraum der Kartierung fällt mit der Balzzeit zusammen und beginnt laut Weigelt in der Regel zum Sonnenuntergang. Dabei nimmt man Tablet, Handy oder Zählbogen mit und geht die 1 bis 1,5 Kilometer lange Route ab. „Man macht dann nach circa 150 bis 200 Metern einen Stopp, spielt eine Klangattrappe ab und lauscht. Wenn man nichts hört, weitergehen. Falls eine Reaktion kommt, bricht man sofort mit der Klangattrappe ab und notiert auf Zählbogen oder im Handy, dass man einen rufenden Hahn gehört hat.“ Die Kartierung dauere bis etwa eine Stunde nach Sonnenuntergang.
