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Massenproteste in Deutschland: Zehntausende demonstrieren gegen Trump, Merz und AfD

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Trotz des Regenwetters haben sich in mehreren deutschen Städten Tausende Menschen versammelt, um gegen Rechts zu demonstrieren. In Köln bezifferte die Polizei die Teilnehmerzahl am Nachmittag auf etwa 40.000. Die Veranstalter hatten zunächst 5000 Teilnehmende angemeldet, sprachen dann aber von „über 70.000 Menschen“, die „in Köln gemeinsam für die Demokratie auf die Straße“ gegangen seien. Trotz der großen Menschenmenge laufe bislang alles störungsfrei, sagte eine Polizeisprecherin.

Viele Plakate richteten sich nicht nur gegen die AfD, sondern ausdrücklich auch gegen CDU-Chef Friedrich Merz. Der Unionskanzlerkandidat plant Bundestagsanträge für eine deutliche Verschärfung der Migrationspolitik, für die er eine Zustimmung der rechten Partei in Kauf nehmen will. „Kein Fraktionsgeklüngel mit der AfD!“ und „Niemand mag Nazis außer Merz“ stand auf Pappschildern der Demonstranten geschrieben.

Aufgerufen zu dem Protest unter dem Motto „#5vor12. Laut für Demokratie“ hatte das Bündnis „Köln stellt sich quer“, das von zahlreichen Vereinen, Parteien, Gewerkschaften und Initiativen unterstützt wird. Unter den Demonstrierenden war auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Die Demonstration verlief nach ersten Angaben der Polizei störungsfrei.

„Lichtermeer“ am Brandenburger Tor

Mit Lampen und Lichterketten demonstrierten Zehntausende Menschen am Brandenburger Tor in Berlin. Das „Lichtermeer“ richtete sich gegen ein Erstarken der AfD und anderer rechter Parteien in Europa, gegen die Politik von US-Präsident Donald Trump und den Einfluss des Tech-Milliardärs Elon Musk. Die Polizei sprach von 30.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die Organisatoren sogar von 100.000.

Die Brandmauer der demokratischen Parteien gegen eine Zusammenarbeit mit der AfD müsse halten, forderte Christoph Bautz, Gründer der Organisation Campact und einer der Initiatoren der Demonstration. Er richtete einen direkten Appell an Merz: Wenn dieser bei Migrationsfragen eine gemeinsame Mehrheit mit der AfD suche, dann „bricht in diesem Land ein Aufstand der Anständigen los“, meinte Bautz.

Die Demonstranten skandierten: „Wir sind die Brandmauer.“ In der Menge standen viele Familien mit Kindern. Etliche Plakate richteten sich gegen die AfD, so etwa die Aufschrift: „Die AfD ist alternativlos blöde.“

Demonstration in Halle

In mehreren deutschen Städten hatten Organisationen zu Protestaktionen gegen Rechtsextremismus und die in Teilen erwiesen rechtsextreme AfD aufgerufen. In Halle an der Saale, wo die AfD offiziell ihren Wahlkampfauftakt veranstaltete, zählte die Polizei 9100 Gegendemonstranten. Auch hier blieb es nach ersten Angaben der Behörde weitgehend friedlich, zu großangelegten Blockadeaktionen wie rund um den AfD-Parteitag in Riesa vor zwei Woche sei es nicht gekommen.

Wenige Wochen vor der Bundestagswahl wollen Aktivisten und Aktivistinnen an die massiven, regelmäßigen und wochenlangen Demonstrationen gegen Rechts vor einem Jahr anknüpfen. Die Proteste hatten sich damals an einem Geheimtreffen mit AfD-Vertretern und Rechtsextremen in Potsdam entzündet.

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