Dank vieler Spenden aus Wismar und der Umgebung können die Menschen in Tschornomorsk jetzt einen neuen Kleinbus nutzen. Das Fahrzeug hatten Wismars Bürgermeister Thomas Beyer und Ronny Ortland, Mitglied der Bürgerschaft, am 16. Dezember 2024 in der ukrainischen Partnerstadt von Wismar übergeben.
Die Gäste aus Wismar waren in einer Sonderschule von Kindern und Jugendlichen mit einem Kulturprogramm begrüßt worden. Später hatten Thomas Beyer und Igor Lubkovsky, der erste stellvertretende Bürgermeister von Tschornomorsk, den Überlassungsvertrag unterschrieben.
Der knapp 57.000 Euro (netto) teure Transporter, der mit einem Hydrauliklift ausgestattet ist, wird in Tschornomorsk vor allem für die Beförderung von Menschen mit Behinderungen, insbesondere Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer, gebraucht. Wichtige Zielgruppe sind auch Kinder und Jugendliche, die zu Bildungseinrichtungen, medizinischen Einrichtungen und anderen Orten innerhalb des Stadtgebiets gebracht werden müssen.
Der Kleinbus, seine Ausstattung und die Überführung nach Tschornomorsk wurden mit 50.000 Euro von „Engagement Global“ mit Zuschüssen aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gefördert. Spenden kamen außerdem von 40 Privatpersonen.
Die Beschaffung des Fahrzeugs und die Finanzierung des Projekts wurden durch die Stadtverwaltung der Hansestadt Wismar, Stabstelle Öffentlichkeitsarbeit/Pressestelle, koordiniert. Der Transport des Fahrzeuges aus Deutschland nach Tschornomorsk erfolgte ebenfalls durch die Hansestadt Wismar in Zusammenarbeit mit dem Christlichen Hilfsverein Wismar e.V.
„Es war sehr bewegend, zu sehen, wie der Kleinbus sofort genutzt wurde. Die Beschaffung war nur dank der vielen Spenden möglich. Ich danke den Spenderinnen und Spendern sehr“, sagte Bürgermeister Thomas Beyer. „Wir sind mit gemischten Gefühlen zurückgefahren. Einerseits war es sehr schön, zu sehen, dass wir den Menschen vor Ort ein klein wenig helfen konnten. Andererseits haben wir eine Stadt verlassen, in der der Krieg das Leben bestimmt. Ich bin tief beeindruckt, wie die Bürgerinnen und Bürger in Tschornomorsk das öffentliche Leben aufrechterhalten und gerade auch an Menschen mit Behinderungen denken. Ich wünsche unseren Freundinnen und Freunden in der Ukraine alles erdenklich Gute.“
Neben dem Kleinbus hatten Thomas Beyer und Ronny Ortland auch 14 Powerbanks (tragbare Ladegeräte) und einen Generator übergeben. Den Generator hatte der Wismarer Bäckermeister Klaus Tilsen, der ebenfalls Mitglied der Bürgerschaft der Hansestadt Wismar ist, gekauft. Der Generator kam auch gleich zum Einsatz, da die Stromversorgung der Schule unterbrochen war. Das geschieht regelmäßig, weil Russland gezielt die Energieinfrastruktur zerstört.