Freitag, 22.November 2024 | 16:16

Brand von Queer-Bar – Witt spricht von Gefahr für Demokratie

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Der mutmaßliche Brandanschlag auf eine bei queeren Menschen beliebte Bar in Rostock verdeutlicht für den Neubrandenburger Oberbürgermeisters Silvio Witt eine Gefährdung der Demokratie. „Wenn es eine Aneinanderreihung von solchen Straftaten gibt, dann sollte man mehr als stutzig werden“, sagte der parteilose Politiker der Deutschen Presse-Agentur. 

Laut Polizei hatte ein Zeuge am Wochenende beobachtet, wie ein schwarz gekleideter Mann einen Gegenstand in das Gebäude der Rostocker Bar „b sieben“ warf. Dabei soll es sich um einen Molotow-Cocktail oder einen ähnlichen Gegenstand gehandelt haben. Bereits im September gab es dort einen ähnlichen Vorfall.

In Neubrandenburg waren vor dem dortigen Bahnhof aufgehängte Regenbogenfahnen wiederholt gestohlen und teils durch Hakenkreuz- oder andere NS-Fahnen ersetzt worden. Im Oktober hat die Stadtvertretung das Hissen der Regenbogenfahne am Bahnhof dann verboten. Witt, der offen homosexuell lebt und in der Vergangenheit etwa als Schirmherr von Christopher-Street-Day-Veranstaltungen aufgetreten war, hatte kurz danach seinen Rücktritt angekündigt.

Witt sagte: „Das eine Argument, was ich immer höre, ist bei der Regenbogenflagge, das sei ein Randgruppenthema und jetzt möge doch mal Schluss sein.“ Man interpretiere das teils nicht als Frage gesellschaftlicher Toleranz und Vielfalt. „Das macht mir schon Sorgen.“ 

Das Thema werde von rechter Seite forciert. „Dadurch will man ja auch die sogenannte gesellschaftliche Mitte gewinnen und sagen, „findet ihr nicht auch, dass das übertrieben ist?““ Wenn diese Rhetorik auf eine verunsicherte, nervöse Gesellschaft treffe, könne es zu Vorfällen wie in Neubrandenburg kommen. „Dann werden eben Fahnen runtergerissen. Oder im Internet eben ganz furchtbare Dinge geschrieben.“

Nach dem Vorfall in Rostock wurde auf dem dortigen Rathaus aus Solidarität die Regenbogenfahne gehisst. Eine Spendensammlung im Internet brachte binnen kurzer Zeit einen fünfstelligen Betrag zusammen. Am Montagabend versammelten sich zudem nach Polizei-Angaben rund 1.500 Menschen zu einer Solidaritätsdemonstration.

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