Samstag, 23.November 2024 | 15:48

Ersatzkassenverband fordert echte Reformschritte bei Pflege

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Der Verband der Ersatzkassen (vdek) in Mecklenburg-Vorpommern hat grundlegende Pflege-Reformen gefordert, um auch künftig ein angemessenes und qualitätsvolles Leistungsangebot vorhalten zu können. Als einen wichtigen Punkt nannte vdek-Landeschefin Claudia Straub anlässlich des von den Ersatzkassen veranstalteten Pflegeforums in Schwerin die Entlastung von Bürokratie durch Digitalisierung. Das Personal brauche mehr Zeit, sich um die Pflegebedürftigen zu kümmern. 

„Es reicht nicht aus, dass die Bundesregierung diese Reform immer wieder nur ankündigt. Die Bundespolitik ist gefordert, wirklich zu handeln“, sagte Straub.

Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) würdigte die Leistungen der Pflegekräfte und hob zugleich die wirtschaftliche Bedeutung der Branche hervor. Die Pflege sei ein wichtiger und dynamischer Bereich der Gesundheitswirtschaft und damit ein Motor für Beschäftigung. 

„Pflegekräfte sind berufs- und ortstreu, die Ausbildungszahlen sind konstant hoch und stabil. Der hohe Bedarf an Fachkräften hat nicht primär mit mangelnder Attraktivität des Pflegeberufes zu tun, sondern mit der steigenden Zahl der Pflegebedürftigen und den vielen Beschäftigten, die in den nächsten zehn Jahren in ihren wohlverdienten Ruhestand eintreten“, erklärte die Ministerin. Zur Sicherung und Gewinnung von Personal müssten viele Hebel in Bewegung gesetzt werden. Dazu gehöre die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Gesundheitsprävention in der Pflege.

Auch Drese sprach sich für eine grundlegende Reform der Pflegeversicherung aus. In den vergangenen Jahren sei der Leistungsumfang erheblich ausgeweitet worden. Zudem sei die Entlohnung des Pflegepersonals richtigerweise verbessert worden. „Die nachhaltige und damit zukunftsfeste Finanzierung der Pflege steht aber weiterhin aus. Dabei müssen sowohl die Einnahme- als auch die Ausgabenseite betrachtet werden. Entsprechende Vorschläge liegen vor“, erklärte Drese.

Ende 2021 bezogen laut Statistischem Landesamt 122.866 Menschen im Nordosten Leistungen aus der Pflegeversicherung, 20.000 mehr als Ende 2019. Der weitaus größte Teil wird zu Hause gepflegt, häufig von Angehörigen. Etwa 33.500 Betroffene erhielten Hilfen durch ambulante Pflegedienste, knapp 20.000 wurden in Heimen betreut. Mit der Zahl der Pflegebedürftigen steigt auch der Bedarf an Pflegekräften. Ende 2021 arbeiteten dem Statistikamt zufolge etwa 18.000 Menschen in der Branche, fünf Prozent mehr als zwei Jahre zuvor. Neuere Zahlen liegen bislang nicht vor. Jedoch ist als Folge der demografischen Entwicklung davon auszugehen, dass die Zahl der Pflegebedürftigen weiter steigt.

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