Jeder zehnte Landwirtschaftsbetrieb in Mecklenburg-Vorpommern hat laut Statistikamt im vergangenen Jahr mit eigenen Anlagen erneuerbare Energie erzeugt. Von den 4.750 landwirtschaftlichen Betrieben in Mecklenburg-Vorpommern verfügten 490 über Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien, teilte das Amt mit. Die meisten setzen demnach auf Photovoltaik, gefolgt von Biomasse und Windkraft.
Agrarminister Till Backhaus (SPD) geht nach eigenem Bekunden davon aus, dass noch weitaus mehr Landwirtschaftsbetriebe im Land an der Erzeugung erneuerbarer Energien mitwirken – zum Beispiel über die Verpachtung von Ackerflächen für Solar- oder Windenergieanlagen oder durch die Lieferung von Biomasse.
Die Erzeugung erneuerbarer Energien könne eine wichtige Einkommensquelle für landwirtschaftliche Betriebe sein. Darüber hinaus erhöhe die dezentrale Strom- und Wärmeversorgung in Form von kleineren Anlagen die Teilhabe von Gemeinden und damit die Akzeptanz für solche Anlagen bei den Menschen im ländlichen Raum. Die Politik müsse dabei für klare und unkomplizierte Rahmenbedingungen sorgen.
Derzeit seien allerdings die Perspektiven für alte Biogasanlagen nicht ausreichend geklärt. Es geht dabei um die Anschlussförderung von Biomasseanlagen, für die nach 20 Jahren die Förderung endet. Laut Bundeswirtschaftsminister Habeck (Grüne) ist das Interesse an Ausschreibungen für eine anschließende Förderung viel größer als das Angebot. „Viele Anlagenbetreiber und deren Wärmekunden bangen um ihre Zukunft. Wir sehen diese Sorgen“, sagte Habeck im August.
Backhaus kündigte an, dass MV dieses Thema über eine Bundesratsinitiative und mit einer Taskforce Biomasse/Bioenergie aus Vertretern von Landwirtschaftsministerium, Wirtschaftsministerium und Bauernverband angehen werde. Mecklenburg-Vorpommern werde einer Bundesratsinitiative aus Niedersachsen zustimmen.