onnage-Begrenzungen und reduzierte Fahrspuren: Die Kommunen sind für einen Großteil der Brücken in Mecklenburg-Vorpommern verantwortlich und kommen mit deren Erneuerung nicht überall hinterher. Einschränkungen bei der Nutzbarkeit einzelner Brücken sind die Folge. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur bei Landkreisen und kreisfreien Städten.
Im Landkreis Vorpommern-Greifswald sind aktuell zwei Brücken in ihrer Befahrbarkeit eingeschränkt, wie ein Kreissprecher berichtete. Es handele sich um die Brücke über die Zarow im Zuge der Kreisstraße 52 und die Brücke über den Peene-Süd-Kanal in Zuge der Kreisstraße 59. Es gebe dort eine Tonnage-Begrenzung und die Einengung auf eine Fahrspur. Der Landkreis ist nach seinen Worten für 33 Brücken verantwortlich. Der Ersatzneubau der beiden maroden Brücken werde gegenwärtig geplant.
Im Landkreis Nordwestmecklenburg gibt es laut Landratsamt bei drei Brücken an Kreisstraßen Tonnage-Beschränkungen infolge ihres Zustandes, ebenso im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte. In Schwerin sind nach Worten einer Sprecherin „einige kleinere Bücken“ betroffen.
Im Landkreis Ludwigslust-Parchim wurde auf der Brücke über die Sude bei Gößlow die Geschwindigkeit auf 30 Kilometer pro Stunde begrenzt und die Tonnage auf 16 Tonnen beschränkt, wie ein Sprecher berichtete. Außerdem werde sie mit Schutzplanken eingeengt, sodass kein Begegnungsverkehr auf der Brücke möglich sei. „Ein Neubau der Brücke ist in Abhängigkeit des Planungsprozesses und der Finanzierung für das Jahr 2026 vorgesehen.“
Brückenbauten verschlingen Millionen von Euro. Die Landeshauptstadt Schwerin riss nach Angaben der Verwaltung in den vergangenen zehn Jahren acht Brücken ab und baute sie neu und sanierte weitere sechs Brücken. Eine Brücke wurde nur abgerissen. Die Aufwendungen für alles zusammen betrugen laut Stadtsprecherin rund 40 Millionen Euro.
„Derzeit planen wir an vier bis fünf Brücken vorbereitend Instandsetzungsmaßnahmen“, sagte sie zu den Plänen für die nächsten Jahre. Zudem seien vier Ersatzneubauten vorgesehen. Aus dem Landkreis Nordwestmecklenburg heißt es zu den notwendigen Investitionen in Brücken: „Derzeit gehen wir davon aus, dass die entsprechenden Mittel zur Verfügung stehen.“ Jedoch seien für einige Projekte lange Planungsphasen notwendig.
Der Landkreis und die Hansestadt Rostock meldeten aktuell keine Einschränkungen bei der Nutzung von Brücken infolge ihres Zustandes. Allerdings wird im Landkreis Rostock die Brücke über die Deutsche Bahn bei Scharstorf vorsichtshalber einer jährlichen Sonderprüfung unterzogen. „Der Ersatzneubau dieser Brücke ist für das Jahr 2030 geplant“, hieß es aus dem Landratsamt.
Auch das Land hat ein besonderes Sorgenkind unter seinen rund 300 Brücken: die Hochbrücke in Wismar an der Landesstraße 12. Sie hat einem Gutachten zufolge nur noch eine Haltbarkeit bis 2032, wie Verkehrsminister Reinhard Meyer (SPD) sagte. „Das ist das allerallerallerspäteste Abschlussdatum für den Ersatzneubau, den wir planen.“ Schon seit 2011 gibt es Lastbeschränkungen, ein Jahr später wurde die Zahl der Fahrstreifen reduziert.
In Dresden war in der Nacht zum 11. September die Carolabrücke aus der DDR-Zeit eingebrochen. Das warf bei vielen Menschen die Frage auf, wie es um den Zustand der Brücken vor ihrer Haustür bestellt ist.