Am Sonnabend, dem 28. September 2024, ist „Save Abortion Day“, „ein internationaler Aktionstag, der daran erinnert, wie wichtig es ist, die Freiheit und das Recht auf sichere, legale und zugängliche Abtreibungen zu schützen“, sagt Petra Steffan, Gleichstellungsbeauftragte der Hansestadt Wismar. „Abtreibung ist Gesundheitsversorgung. Sie ermöglicht Menschen, über ihre Körper und ihr Leben selbst zu entscheiden.“
Ungewollt Schwangere brauchen, so Petra Steffan, eine gute medizinische Versorgung und soziale Unterstützung statt Strafandrohung. Organisationen und Aktivistinnen fordern eine Neuregelung des Schwangerschaftsabbruches – legal, einfach und fair.
Die Forderungen im Einzelnen:
Abschaffung des Paragrafen 218 StGB: Der Paragraf im Strafgesetz, der Schwangerschaftsabbrüche kriminalisiert, soll gestrichen werden.
Medizinische Versorgungslage: Wir brauchen mehr Praxen und Kliniken, die Abbrüche durchführen. Staatliche Krankenhäuser müssen eine Angebotspflicht und kein Weigerungsrecht haben.
Ausbildung: Verpflichtende Aus-, Fort- und Weiterbildung für Ärztinnen und medizinisches Fachpersonal im Bereich des Schwangerschaftsabbruchs.
Beratungsrecht: Schwangere brauchen ein Recht auf Beratung, anstatt zu einer Beratung verpflichtet zu sein.
Wartefrist: Die dreitägige Wartefrist soll abgeschafft werden.
Kostenübernahme: Die Kosten für den Schwangerschaftsabbruch sollen – wie bei jedem anderen medizinischen Eingriff – durch die Krankenkassen übernommen werden.
Vertrauen: Ungewollt Schwangeren zutrauen, dass sie die richtige Entscheidung treffen.
„Dieses Gesetz, dieser Paragraf, wird der Realität nicht gerecht“, sagt Petra Steffan. „Leider ist das Thema immer noch sehr stark mit einem Tabu belegt und viele Frauen schämen sich. Ich habe immer wieder auch Gespräche mit Betroffenen dazu, die aktuelle Rechtslage verunsichert. Frauen sind sehr wohl in der Lage, selbstbestimmt über ihren Körper und ihr Leben zu entscheiden – der Paragraf 218 steht dieser Selbstbestimmung jedoch im Weg.“
In vielen Teilen der Welt ist die Entwicklung in Bezug auf reproduktive Rechte rückschrittlich. Dies gefährdet nicht nur die Gesundheit, sondern auch das Leben von Millionen von Menschen, vor allem von Frauen und marginalisierten Gruppen. Unsichere Abtreibungen sind eine der Hauptursachen für vermeidbare Todesfälle und ernsthafte gesundheitliche Komplikationen.
Petra Steffan: „Niemand sollte gezwungen werden, ungewollt schwanger zu bleiben oder auf gefährliche und illegale Mittel zurückgreifen müssen. Sichere Abtreibung ist ein Menschenrecht! Gemeinsam können wir am 28. September Solidarität zeigen und uns für den Zugang zu sicherer und legaler Abtreibung kämpfen – weltweit.“