Der Tag der Deutschen Einheit wird in diesem Jahr in Schwerin gefeiert, da Mecklenburg-Vorpommern derzeit den Vorsitz im Bundesrat innehat. Die Feierlichkeiten sollen drei Tage dauern, vom 2. bis 4. Oktober. MV-Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat das umfangreiche Programm in der frisch gekürten Unesco-Welterbe-Stadt vorgestellt.
Im Dom soll am 3. Oktober bei einem ökumenischen Gottesdienst an die Wende 1989 und die Wiedervereinigung 1990 erinnert werden. Bei einem anschließenden Festakt im Mecklenburgischen Staatstheater mit 450 geladenen Gästen werde neben Schwesig als Bundesratspräsidentin auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprechen. Anwesend seien zudem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundestagspräsidentin Bärbel Bas und der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Stephan Harbarth.
Vom 2. bis 4. Oktober soll in der gesamten Schweriner Innenstadt ein großes Bürgerfest stattfinden. Für die Abende sind Konzerte angekündigt, unter anderem mit Schlagerstar Roland Kaiser. Auch die ostdeutsche Band Keimzeit soll auftreten. Der Eintritt ist den Angaben zufolge frei, doch gibt es Zuschauerbegrenzungen bei einzelnen Veranstaltungen. Beim Auftritt von Roland Kaiser etwa dürften 10.000 Personen auf den Alten Garten, hieß es. An den Zugängen werde gezählt.
Nach dem Messer-Anschlag von Solingen mit drei Toten und acht Verletzten wird das Einheitsfest von einem massiven Sicherheitsaufgebot begleitet. Mehrere hundert Polizeibeamte seien rund um die Uhr im Einsatz, sagte der Schweriner Polizeichef Nils Rosada. Es sei einer der größten Polizeieinsätze in Mecklenburg-Vorpommern in den letzten zehn Jahren. Die Gesamtzahl der Sicherheitskräfte nannte er nicht.
Auf dem Festgelände im Stadtzentrum seien uniformierte und zivile Einsatzkräfte präsent, sagte Rosada. Bei Bedarf werde es Identitätsfeststellungen und Taschenkontrollen geben. Viele Sprengstoffsuchhunde seien im Einsatz, außerdem gebe es eine Drohnenabwehr.
Die Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern bekomme Unterstützung von der Bundespolizei, vom Bundeskriminalamt und von fast allen Länderpolizeien. „Wir haben uns auf unterschiedlichste Szenarien vorbereitet“, sagte Rosada. Er gehe aber von fröhlichen, friedlichen und sicheren Feierlichkeiten aus. Bereits jetzt seien zusätzliche Polizeistreifen in Schwerin im Rahmen der „Voraufsicht“ unterwegs.
In Solingen hatte ein mutmaßlich islamistischer Terrorist im August mit einem Messer drei Menschen bei einem Volksfest getötet und acht weitere verletzt.
