Sonntag, 24.November 2024 | 02:27

Agrarschau MeLa eröffnet – Schwesig lobt Leistung der Bauern

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Die Mecklenburgische Landwirtschaftsausstellung MeLa in Mühlengeez ist wieder Wallfahrtsort für Menschen mit Interesse an neuesten Entwicklungen in der Land- und Ernährungsgüterwirtschaft. Allerdings bietet die Ausstellung, die zu den größten Agrarmessen Norddeutschlands gerechnet wird, bei ihrer 33. Auflage nur ein deutlich dezimiertes Tierprogramm. 

Wegen aktuell grassierender Tierseuchen wie der Blauzungenkrankheit oder der Afrikanischen Schweinepest werden in diesem Jahr Schafe, Ziegen, Milchrinder und Schweine nicht gezeigt. Geimpfte Fleischrinder, Pferde oder Geflügel sind aber zu sehen.  

Vier Tage lang präsentieren etwa 800 Aussteller modernste Landwirtschaftstechnik, Produkte aus heimischer Produktion und Nutztiere vielfältigster Rassen. Im Mittelpunkt steht die Biene als Tier der MeLa 2024. Das Insekt füllt nicht nur die Honiggläser der Imker, sondern trägt als Bestäuber auch wesentlich zu den Ernteerträgen auf Feldern und Plantagen bei. Die Sonderschau „BEExhibition“ veranschaulicht auf leicht verständliche Weise die Bedeutung der kleinen Helferin. 

Zum Auftakt der Ausstellung würdigte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) die Leistungen der Beschäftigen in der Land- und Ernährungsgüterwirtschaft. Nahrungsmittelsicherheit und -vielfalt zu vernünftigen Preisen seien keine Selbstverständlichkeit. „Es steckt viel Arbeit in den Lebensmitteln, die wir kaufen. Die MeLa ist spitze darin, dies zu vermitteln“, sagte sie. Die Kombination aus Fach- und Publikumsschau zeige, wie vielfältig die Landwirtschaft sei. „Die MeLa ist Garant für vier Tage voller Fachwissen, kulinarischen Highlights und landwirtschaftliche Produktion auf höchstem Niveau“, ergänzte Agrarminister Till Backhaus (SPD). 

Traditionell bietet die MeLa auch ein Podium für Debatten zu Entwicklungen in der Agrarpolitik. In der Kritik stehen dabei immer wieder auch Vorgaben aus Berlin und Brüssel. „Landwirtinnen und Landwirte fordern zu Recht vom Land, vom Bund und von der Europäischen Union gute Rahmenbedingungen, um gut wirtschaften zu können. Dafür setzen wir uns weiter gemeinsam ein. Die Landesregierung steht an der Seite der Landwirtschaft und ist mit ihren Verbänden in regelmäßigen guten Gesprächen“, betonte Schwesig.

Im Rahmen der MeLa wurde traditionell auch der Ausbildungsbetrieb des Jahres 2024 geehrt. Die Auszeichnung ging an den Familienbetrieb Griepentrog KG in Steinhagen (Landkreis Rostock). Seit 1994 habe das aus einer LPG hervorgegangene Agrarunternehmen mehr als 60 junge Leute zu Land- und Tierwirten ausgebildet. 

„Die Zukunft unserer Branche beruht auf dem Fachwissen, den Ideen und der Leidenschaft dieser jungen Menschen“, betonte Landesbauernpräsident Karsten Trunk bei der Preisverleihung. Betriebsleiter Silvio Griepentrog hob hervor, dass er im branchenübergreifenden Wettbewerb um den beruflichen Nachwuchs auf möglichst frühen Kontakt zu den Fachkräften von morgen setze. „Von den Tagesmüttern über Kindergarten, Schule und Studium bieten wir Hofbesuche, begleiten Projektarbeiten und engagieren uns im dualen Studium“, sagte er.

Nach Angaben des Agrarministeriums entscheiden sich in Mecklenburg-Vorpommern etwa 450 Schulabgänger pro Jahr für eine Ausbildung in einem der grünen Berufe. Etwa die Hälfte davon lässt sich zum Landwirt ausbilden. Wie aus Daten des Landwirtschaftsamtes hervorgeht, zeigt die Tendenz leicht nach oben. Dagegen geht die Zahl künftiger Fischwirte und Tierwirte zurück.

Agrarminister Backhaus verlieh zudem den Tier- und Pflanzenzuchtpreis 2024. Ralf Becker aus Carlewitz (Landkreis Vorpommern-Rügen) wurde mit dem Tierzuchtpreis für seine besonderen Verdienste um die Bienenzucht geehrt. Der Pflanzenzuchtpreis ging an Walter Wolfgang, Geschäftsführer der Norika GmbH in Groß Lüsewitz bei Rostock für seine umfangreichen Aktivitäten auf dem Gebiet der Kartoffelzüchtung und -vermehrung. Laut Backhaus sind bislang 80 neue Sorten durch das Bundessortenamt anerkannt worden. Der Export von Pflanzkartoffeln aus dem Unternehmen erfolge in 40 Länder der Welt. 

Nach den Bauernprotesten um den Jahreswechsel werden für den Bauerntag, der traditionell am Freitag, dem zweiten Messetag stattfindet, erneut auch Debatten zur Agrarpolitik von EU, Bund und Land erwartet. Neben der Förderpolitik stehen vor allem Umweltauflagen und Vorgaben zur Tierhaltung in der Kritik. 

„Landwirte, die ihren Betrieb gut für die Zukunft rüsten wollen, brauchen mehr als gute Geschäftsideen und fachliches Know-how. Ob sie in ihrem Geschäft Erfolg haben werden, hängt von den regionalen natürlichen Bedingungen wie beispielsweise der Bodenqualität, vom Wetter, aber auch von der Politik ab“, betonte Bauernpräsident Karsten Trunk. Wenn Gesetze etwa den erforderlichen Pflanzenschutz einschränkten oder die Düngung, würden die Ernteerträge und damit die wirtschaftliche Grundlage der Landwirte akut gefährdet. 

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