Zum Welt-Sepsis-Tag am 13. September 2024 klärt das Sana HANSE-Klinikum auf und sensibilisiert für frühe Symptome sowie notwendige Maßnahmen.
Die Sepsis wird umgangssprachlich auch als Blutvergiftung bezeichnet. Mehr als 230.000 Menschen, davon über 10.000 Kinder, erkranken jedes Jahr in Deutschland an einer Sepsis, mindestens 85.000 sterben sogar daran. Weltweit sind fast 50 Millionen Menschen betroffen und rund 11 Millionen Todesfälle im Zusammenhang mit einer Sepsis bekannt.
Auslöser einer Sepsis ist häufig eine lokale Infektion, die zunächst unbedenklich erscheint. Unser Immunsystem ist ständig mit der Abwehr von unerwünschten Eindringlingen, wie Bakterien oder Viren, beschäftigt. Daher bemerken wir die Abwehrvorgänge in unserem Körper normalerweise nicht. Ist das Immunsystem bei der Eindämmung einer lokalen Infektion überfordert, breiten sich die Erreger ungehindert aus. PD Dr. med. Hauke Paarmann, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie am Sana HANSE-Klinikum erklärt: „Die ersten Anzeichen sind manchmal diffus, es kann zum Beispiel zu Kreislaufproblemen, Fieber, einer beschleunigten Atmung oder Appetitlosigkeit kommen. Im Verlauf können die Symptome dann sehr intensiv werden. Patienten berichten zum Beispiel über ein nie gekanntes Krankheitsgefühl und starke Schmerzen. Im schlimmsten Fall kann es zum septischen Schock mit Organversagen kommen. Das müssen wir unbedingt vermeiden.“
Risikofaktoren
Prinzipiell kann eine Sepsis jeden treffen, es gibt aber einige Faktoren, die mit einem erhöhten Risiko einhergehen. Dazu gehören zum Beispiel chronische Erkrankungen, ein geschwächtes Immunsystem, eine kürzlich durchgeführte Operation, Schwangerschaft, Mangelernährung sowie Drogenabhängigkeit. „Um die mit einer Sepsis verbundene Bedrohung zu reduzieren, ist es wichtig, dass wir die Öffentlichkeit zu den Gefahren rund um eine Sepsis informieren und auch zu Risikofaktoren aufklären“, sagt Chefarzt Dr. Paarmann.
Sepsis ist ein akuter Notfall
Bei einer Sepsis handelt es sich um einen akuten Notfall, bei dem jede Minute zählt. Zur Erkennung einer Sepsis stellt die Kampagne „Deutschland erkennt Sepsis“ auf ihrer Homepage eine umfangreiche Checkliste zur Verfügung. Wer Symptome erkennt, kann sich mit dem Sepsis-Check absichern. Bei Verdacht ist der Notruf 112 oder der ärztliche Bereitschaftsdienst unter 116117 zu kontaktieren.
Früherkennung ist das A und O
Da es sich bei einer Sepsis um einen lebensgefährlichen Zustand handelt, hat die Früherkennung und sofortige Therapie bei Sana oberste Priorität. Sana engagiert sich schon seit vielen Jahren für Früherkennung sowie Therapie und wurde dafür bereits mit dem Best-Abstract-Preis der Gesellschaft für Qualitätsmanagement in der Gesundheitsversorgung e. V. ausgezeichnet. Prämiert wurde die Sepsis-Initiative, deren Kernstück der Sana Sepsis Pathway ist. Schwerpunkt des Programms ist die Umsetzung eines standardisierten Prozesses für die Erkennung, Diagnose und Therapie in allen Sana-Kliniken.
Dr. Paarmann: „Der Sana Sepsis Pathway ist eine Anleitung für unsere Mitarbeitenden, wie sie die Erkrankung früh erkennen und behandeln können. Wir haben bei uns auf den Stationen das Flussdiagramm mit den wichtigsten Informationen zur Beurteilung von Infektionszeichen und Risikofaktoren aufgehängt und somit jederzeit vor Augen.“
Der Sepsis Pathway wird kontinuierlich weiterentwickelt und bringt etablierte Maßnahmen zur Vermeidung der lebensbedrohlichen Erkrankung zu unseren Patienten „ans Bett“. Damit der Ernstfall erst gar nicht eintritt.