Richter, Notare, Staats- und Rechtsanwälte: Rund 900 Juristen in Mecklenburg-Vorpommern erreichen in den nächsten zehn Jahren das Rentenalter. Berufsinteressenten gibt es unter jungen Leuten genug, um die sich abzeichnenden Lücken zu schließen: Nach Einschätzung des Schweriner Justizministeriums sind die Immatrikulationen an der Universität Greifswald – der einzigen im Land, die Volljuristen ausbildet – ausreichend, um den Bedarf im Land zu decken. Allerdings scheitern zu viele, wie aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage des FDP-Abgeordneten René Domke hervorgeht.
„Es ist angestrebt, die Zahl der Absolventinnen und Absolventen der Universität Greifswald zu erhöhen, um den Bedarf an Volljuristinnen und Volljuristen im Land Mecklenburg-Vorpommern decken zu können“, heißt es aus dem Justizministerium. Die Universität Greifswald habe in den vergangenen Jahren zahlreiche Maßnahmen unternommen, um mehr Studierende zu einem erfolgreichen Abschluss zu führen.
Welche Maßnahmen das sind, führte das Ministerium nicht näher aus. Die Ministerialen sind aber optimistisch, dass sie wirken. „Das Ergebnis dieser Maßnahmen wird in den nächsten Jahren sichtbar werden“, versprechen sie. Ein Jura-Studium gilt als anspruchsvoll.
Zudem setzt man auf Absolventen aus anderen Bundesländern, um die Referendariatsplätze in MV zu besetzen. Das zweijährige Referendariat nach dem Studium ist Voraussetzung für das Zweite Staatsexamen. Dazu hat das Land die Konditionen für Referendare verbessert. Daraufhin stiegen die Bewerberzahlen, wie es hieß. Dennoch bewarben sich zum jüngsten Einstellungstermin im Juni erstmals seit zwei Jahren wieder weniger Nachwuchskräfte um ein Referendariat als Plätze vorhanden waren. Auf 77 Plätze kamen laut der Antwort auf die Kleine Anfrage nur 69 Bewerber.
