Die Stadt Ribnitz-Damgarten treibt die Planungen für das Center Parcs-Ferienresort auf dem früheren Militärflughafen Pütnitz voran. Bis Ende 2025/Anfang 2026 müsse ein rechtskräftiger Bebauungsplan stehen, sagte Bürgermeister Thomas Huth bei einer Informationsveranstaltung. „Es handelt es sich um Gesamtinvestitionen von 350 bis 400 Millionen Euro. Das ist das größte Tourismusprojekt in Mecklenburg-Vorpommern, und das wird es vermutlich auch in den nächsten zehn Jahren bleiben.“
Konkret geht es um eine 250 Hektar große Fläche auf der Halbinsel Pütnitz. Die Stadt Ribnitz-Damgarten ist Eigentümerin. Der Hauptinvestor Center Parcs will im „Bernsteinresort“ auf rund 80 Hektar Holz-Ferienhäuser errichten. Es wird mit rund 800 000 Übernachtungen pro Jahr gerechnet. Für die Gemeinde seien auch die Kurabgabe wichtig, so Huth. Weiterer Investor ist die Supreme GmbH (Rostock), die eine Sport- und Erlebniswelt („Pangea Island“) plant. Zudem wollen die Bernsteinreiter einen weiteren Reiterhof errichten.
Nach Angaben des Geschäftsführers von Center Parcs Deutschland, Frank Daemen, sollen etwa 300 Arbeitsplätze entstehen. Je ein Drittel davon entfalle auf den Bereich Reinigung, Gastronomie/Einzelhandel sowie Verwaltung, Technik, Elektrik, Gartenpflege. Die Planungen gehen von 3.200 Betten aus mit einer Jahresauslastung von knapp 80 Prozent.
„Deutschland ist ein enorm wichtiger Quellmarkt für uns“, sagte Daemen. 31 Prozent aller Gäste bei Center Parcs kämen aus Deutschland. Das zur Gruppe Pierre & Vacances gehörende Unternehmen betreibt europaweit knapp 30 Ferienparks, darunter sechs in Deutschland. 2023 machte Center Parcs einen Umsatz von rund einer Milliarde Euro.
Die Bürgerinitiative „Kein Massentourismus auf Pütnitz“ stemmt sich gegen das Projekt. Sie warnt vor Verkehrs-Chaos, „Billig-Arbeitsplätzen“, Steuerverschwendung und Raubbau an der Natur. Ein Teil dieser Bedenken seien schon jetzt zu Tatsachen geworden, so der Vorstand des Vereins, Steffen Schmidt. Das weist die Verwaltungsspitze von Ribnitz-Damgarten zurück.
Die Beseitigung von Altlasten und Munition auf dem seit 1935 militärisch genutzten Areal läuft seit 2022. Die Arbeiten werden vom Land finanziert, das einen Förderbetrag von 45 Millionen Euro zur Verfügung stellte. Das militärische Gelände sei bis auf einige Ausnahmen gesperrt, so Huth. Mit dem Projekt „Bernsteinresort“ werde das Gelände der Öffentlichkeit zurückgegeben.